Wie trinkt man Rotwein ?

 Natürlich mit den richtigen Temperaturen, je nach Jahreszeit, Tageszeit, Rebsorte, Qualitätsstufe, Anlass und Stimmung.

Dem Phänomen der richtigen (optimalen) Rotweintemperaturen widmeten sich die Mitglieder des VORARLBERGER  SOMMELIERVEREINS zusammen mit dem CLUB der WEINAKADEMIKER am

Montag, 6. Juli 2015 im Romantikhotel „DIE KRONE VON LECH“.

 

Die beiden Geschäftsführer von „Wein Burgenland“, CHRISTIAN ZECHMEISTER und Ing. MARKUS HARETER reisten ins Ländle, um den Sommeliers einen Nachmittag lang das Neueste über das Weinland Burgenland näher zu bringen.

  

„Einführung über das Weinland Burgenland“

 

„Abschaffung der 4 Weinbaugebiete“

 

„Riedenverkostung von 3 verschiedenen Rieden und Jahrgängen“

 

„Entwicklung der Weine“

 

„Einfluss der Serviertemperatur von Rotwein“

 

„Verkostung von 3 Rotwein-Flights in 3 Temperaturen“

 

Und viele Details mehr.

 Über 40 Teilnehmer trotzten dem heißen Sommertag, um sich einmal mehr für die burgenländische Rotweinwelt zu interessieren.

CHRISTIAN  ZECHMEISTER verstand es bestens, in überzeugender Art über die Abschaffung der

4 Weinbaugebiete und die Neuregelung der DAC`s zu berichten.

So wird das „Weinbaugebiet Burgenland“ in Zukunft in 4 große DAC-Gebiete unterteilt -

 NEUSIEDLERSEE  DAC

 LEITHABERG DAC incl. Rosalia und Rust

 MITTELBURGENLAND  DAC

 EISENBERG  DAC

 Mit den jeweiligen Eigenheiten und Ausnahmen, sowie viel Weinbautraditionen in ihrer Vielfalt.

 Auch dem Thema „Süßwein“, „Lagen“ und „Qualitätsstufen“ wurde Zeit gegeben und angeregt diskutiert.

 Unter dem Titel „Große Rieden des Burgenlandes“ kamen drei verschiedene Weine von verschiedenen Winzern und verschiedenen Jahren der gleichen Rieden in die Gläser.

 Es begann mit der „ALTENBERG“ aus Gols.

 Die „Riede Altenberg“ ist ein Südwesthang am Rande der Parndorfer Platte, wo man schon sehr früh die Vorzüge dieser guten Lage erkannte und diese daher seit langer Zeit weinbaulich genutzt wurde.

 Die Hangneigung mit intensiver Sonneneinstrahlung umfasst etwa 52 Hektar mit humosen Oberboden und hohem Kiesanteil, sowie einem hohen Kalkgehalt des Unterbodens. Darauf gedeihen Chardonnay, Weißburgunder, Zweigelt, Blaufränkisch, St. Laurent und Merlot besonders gut.

 ZWEIGELT  „ALTENBERG“  2012

Weingut Leitner, Gols    www.leitner-gols.at

Alk. 13,2%Vol., Säure 5,4g/l, RZ 1,0 g/l

 BLAUFRÄNKISCH  „ALTENBERG“  2011

Weingut Judith Beck, Gols   www.weingut-beck.at

Alk. 14,0%Vol, Säure 6,0g/l, RZ 1,0g/l

 BLAUFRÄNKISCH  „ALTENBERG“  2009

Weingut Helmuth Renner, Gols  www.rennerhelmuth.at

 Der 2. Flight war dem „DEUTSCHKREUTZER  GOLDBERG“ gewidmet. So kamen folgende Weine zum Vergleich in die Gläser:

 BLAUFRÄNKISCH  „GOLDBERG“  RESERVE  2012

Weingut Silvia Heinrich, Deutschkreutz  www.weingut-heinrich.at

Alk. 14,0%Vol, Säure 5,6g/l, RZ 1,0 g/l

 BLAUFRÄNKISCH  „GOLDBERG“  2011

Weingut Bernhard Ernst, Deutschkreutz   www.weinguternst.at

Alk. 14,5%Vol, Säure 6,2 g/l, RZ 1,0 g/l

 BLAUFRÄNKISCH  „GOLDBERG“  2007

Weingut K+K Kirnbauer, Deutscxhkreutz   www.phantom.at

Alk. 13,5% Vol., Säure 5,1 g/l RZ 1,1 g/l

 Die verschiedenen Jahrgänge der Winzer boten wunderbare, gut erkennbare Unterschiede mit den jeweiligen Eigenheiten der Weinjahre und Persönlichkeiten der Winzer.

 Der „GOLDBERG“ ist der älteste Weingarten von Deutschkreutz, Teil des alten Deutschkreutzer Weingebirges mit fruchtbaren, tiefgründigen Lehmböden, die mit einem hohen Kalkanteil und ausgezeichneter Wasserspeicherfähigkeit ideale Bedingungen für Rebsorten wie Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot und Syrah sind, was vor allem kräftige, vollmundige und lagerfähige Weine ergibt.

  Mit dem „DEUTSCH SCHÜTZNER WEINBERG“ war man dann im südlichen Burgenland gelandet.

Mit den zur Verkostung gebotenen Weinen wurde einmal mehr deutlich, welches Qualitätspotential diese Region bietet – gibt man den Weinen noch dazu Zeit zum Reifen, entwickeln sich meist grandiose Weine, gerade aus der Blaufränkisch-Rebe.

Der „WEINBERG“ ist eine so genannte Plateau-Lage auf 295 Meter Seehöhe mit südlicher Ausrichtung. Die umgebenden Eichenwälder kühlen in der Nacht. Die tiefgründigen Böden mit guter Wasserversorgung und hohem Tongehalt erwärmen sich im Frühjahr langsam, erbringen aber saftige, fruchtbetonte, fast erdige Weine.

 EISENBERG DAC RESERVE BLAUFRÄNKISCH „WEINBERG“  2012

Weingut Wachter-Wiesler, Deutsch Schützen  www.wachter-wiesler.at

Alk.13,5%Vol., Säure 5,8 g/l, RZ 1,0 g/l

 BLAUFRÄNKISCH  „WEINBERG“  2011

Weingut Pichler-Krutzler, Deutsch Schützen   www.pichler-krutzler.at

Alk.14,0%Vol., Säure 6,0 g/l, RZ 1,2 g/l

 BLAUFRÄMKISCH  „WEINBERG“  2008

Weingut Kopfensteiner, Deutsch Schjützen   www.kopfensteiner.at

Alk. 13,5%Vol., Säure 5,5 g/l, RZ 1,0 g/l

  Im zweiten Teil der Präsentation ging man dann Trinktemperaturen beim Rotwein auf den Grund.

So beschäftigte man sich intensiv mit den drei sehr verschiedenen Temperaturen bei ein und dem gleichen Wein. Folgende Weine wurden mit 13 Grad Celsius, 17-18 Grad Celsius und 22 Grad Celsius eingeschenkt.

 

MITTELBURGENLAND  DAC  BLAUFRÄNKISCH  CLASSIC  2013

Weingut Reumann, Deutschkreutz  www.weingut-reumann.at

Alk.13,00%Vol., Säure 5,5 g/l, RZ 1,7 g/l

 

Im gut temperierten Seminarraum der Krone war es natürlich angenehm zu verkosten, da wir Menschen aber immer auf die momentane Aussentemperatur reagieren, und diese war an jenem Tag etwa 30 Grad Celsius, schmeckte auch der am kühlsten temperierte Wein gleich ganz passabel und beeindruckte mit Frische, Fruchtigkeit, feiner Würze und Trinkfreude.

 Als geradezu ideale Rotweintemperatur empfand man die 17 – 18 Grad Celsius – dabei kam dder Wein am besten zur Geltung

 Mit 22 Grad Celsius wirkte der Wein kräftig , breit, sehr voll mit noch ordentlichen Tanningerüst, mit einem Wort, das war bereits zu warm.

 Große Ähnlichkeiten gab es beim 2. Wein.

 PINOT  NOIR SELECTION  2012

Weingut Juris, Gols   www.juris.at

Alk.13,5%Vol., Säure 5,0 g/l, RZ 1,1 g/l

 Ein Pinot mit 13 Grad Celsius ist unter normalen Umständen viel zu kühl, doch wirkte er bei diesen heißen Sommertemperaturen leicht, frisch, gaumenfreundlich und vor allem trinkfreudig.

 Auch für den Pinot waren die 17-18 Grad Celsius die perfekte Trinktemperatur – da zeigte es alle seine Vorzüge die er als 12er in sich trägt und überzeugte die Teilnehmer vollends.

 Lässt man ihn 22 Grad warm werden, kann man ihn als Burgunder noch immer gut trinken, doch wirkt er sehr kräftig, fast schon etwas überladen.

 Neugierig konnte man nun auch beim Rotweincuvée aus dem Mittelburgenland sein.

 CUVÈE  FUSION  ONE  2013  (M, BF)

Rotweingut Lang, Neckenmaekt   www. Rotweinelang.at

Alk. 14,0%Vol., Säure 5,3 g/l, RZ 1,4 g/l

 Die kellerkühlen 13 Grad bescherten einen frischen, leicht wirkenden (trotz 14,0%Vol.) trinkfreudigen Rotwein, während die 17-18 Grad einen delikaten, kraftvollen, fein würzigen und ausgewogenen Wein mit optimaler Trinktemperatur zeigten.

Die 22 Grad waren bei diesem Cuvée noch gut vertretbar, doch wirkte der Wein deutlich kräftiger und vollmundiger, sehr kompakt mit viel, viel Körper und deutlich mehr Alkohol.

So zeigte die Verkostung einmal mehr, welch` großen Einfluss die Servier- und danach die Trinktemperatur bei Rotwein hat.  Es ist ein entscheidendes Thema in der Gastronomie wie auch im privaten Bereich, will man die Weine mit allen ihren Vorzügen im besten Zustand genießen und sie so auch dem Gast anbieten.

Gerade in diesem Bereich ist noch viel Arbeit und Bemühung notwendig um alle Weine möglichst richtig temperiert auf den Tisch und ins Glas zu bringen.

Dementsprechend viele Diskussionen und Erkenntnisse löste die Präsentation aus.

 

Nach etwa 2 ½ Stunden freuten sich alle Teilnehmer auf die sommerliche Terrasse, wo zu erfrischend-prickelnden Sekt „GRÜNER  VELTLINER  BRUT“ von Szigeti eingeladen wurde.

Die herrliche Lecher Bergwelt beeindruckte einmal mehr und zeigte sich an diesem herrlichen Sommertag von seiner besten und schönsten Seite.

 

Als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand wurde ein „Burgenländisches Schmanckerlbuffet“ vom Feinsten aufgebaut.  Dabei suchte man sich von der Vorspeise bis zum Dessert seine Gerichte aus, vom mit viel Eis gekühltem „Weinbuffet“ holte man sich seinen flüssigen weißen Begleiter dazu.

 Sowohl der Aperitif, wie auch die Weine zum Abendessen wurden von „WEIN  BURGENLAND“ gesponsert – herzlichen Dank für den folgenden Genuss:

 GRÜNER  VELTLINER  „BERGWEINGARTEN“  2014

Weingut Bayer-Erbhof  www.bayer-erbhof.at

 WELSCHRIESLING  „MESSWEIN“  2014

Weingut Michlits-Stadlmann  www.weingut-stadlmann.com

 WEISSBURGUNDER  2014

Weingut Lentsch  www.weingut-lentsch.com

 CHARDONNAY „VON DEN RIEDEN“  2013

Weingut Kollwentz  www.kollwentz.at

 LEITHABERG  DAC  CHARDONNAY  2013

Weingut Kirchknopf   www.winzerhof-kirchknopf.at

 SAUVIGNON  BLANC  2014

Weingut Mariel  www.mariel.at

 GELBER  MUSKATELLER  2014

Weingut Wurzinger   www.weingut-wurzinger.at

 Schinken und Speckspezialitäten, dazu Sülzchen,

gebeizte und geräucherte Fische

 __________

 Steinpilzcremesuppe

 __________

 Sommerliches Salatbuffet

mit verschiedenen Salaten

wie Rindfleischsalat oder Zucchinisalat

 __________

 Szegedinergulasch, Schweinebraten, Tafelspitz

Backhendl, Zander „Mörbischer Art“

dazu Schupfnudeln, Topfentatschgerl, Krautstrudel, Dill-Fisolen

und in Kräuterbutter geschwenktes Gemüse

 __________

 Somlauer Nockerl, Trauben-Strudel, Kardinalschnitte

Esterhazyschnitte, Krautschnitte

 Der Ausklang dieses wunderschönen Sommerabends fand dann bei angenehmen Temperaturen wieder auf der abendlichen Terrasse statt, bei manchen kürzer, bei manchen länger, bei manchen sehr lang.

 Für diese lehrreiche, informative Veranstaltung gilt Christian Zechmeister und Ing. Markus Hareter von „Wein Burgenland“ ein ganz besonderes Dankeschön für ihr kommen und das großzügige Sponsering aller Weine, ebenso herzlichen Dank der Familie Pfefferkorn mit allen ihren Mitarbeitern vom Romantikhotel „Die Krone von Lech“ für die freundliche Aufnahme, allen Organisatoren, die noch mitgearbeitet haben am Erfolg dieser Veranstaltung, und natürlich allen Teilnehmern vom  CLUB DER WEINAKADEMIKER und VORARLBERGER  SOMMELIERVEREIN und ganz besonders unseren Gästen für ihre Anwesenheit.

 Mit herzlichen Grüßen aus Lech,

                                                          Willi  Hirsch

viele Fotos von der Veranstaltung