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„VSOV – SEKTWORKSHOP“
Ende Februar trafen sich die Mitglieder des VORARLBERGER SOMMELIERVEREINS zusammen mit dem „CLUB DER WEINAKADEMIKER“ im Restaurant „STUONOBACH“ in Dornbirn, um alle Neuigkeiten rund um die so genannte „Sektpyramide“ zu erfahren. Dazu konnte einer besten Sektproduzenten Österreichs, KARL STEININGER aus Langenlois gewonnen werden.
In einem etwa 1 ½ stündigen Workshop erklärte er sehr genau in verschiedenen Beispielen die Entstehung von Schaumwein anhand der Qualitätspyramide für Österreichischen Sekt geschützten Ursprungs. Karl und Brigitta Steininger führen seit 1980 den Familienbetrieb. 1989 begannen sie mit der Sektproduktion. Man darf daher Karl Steininger zu Recht als Pionier des Österreichischen Winzersektes bezeichnen. Er war auch maßgeblich an der Entwicklung der neuen österr. Sektpyramide beteiligt. Seit einigen Jahren ist auch die älteste Tochter Eva, mit ihrem Mann Peter im Weingut aktiv.
„Beim Sekt laufen die Uhren anders“, begann Karl Steininger seine Ausführungen. Als Meilenstein der Sektwirtschaft Österreichs kann man das Jahr 2015 bezeichnen – wurde doch die inzwischen viel diskutierte Sektpyramide eingeführt. Dabei wurde in enger Zusammenarbeit des Österreichischen Sektkomitees mit den erzeugenden Winzern klare Richtlinien geschaffen, von der „Klassik“ über „Reserve“ bis zur „Großen Reserve“.
„Wir müssen Schaumwein mehr Image geben und wir wollen auch zeigen, was wir auch in Österreich können, was wir im Stande sind zu produzieren“ ist Karl Steininger überzeugt.
Ein Österreichischer Weg beim Sekt ist enorm wichtig, wobei hohe Qualität die größte Chance über die Winzer hat. Ein wichtiger Faktor für die Sekt-Wirtschaft sind die Sommeliers – sie stehen vor dem Gast und empfehlen letztendlich ob und welcher Schaumwein getrunken wird, vom Prosecco über internationale „Sprudelweine“ bis Champagner und eben Österreichischer Qualitätssekt. Dabei sollte letzterer immer an erster Stelle von Empfehlungen stehen.
Im ersten Verkostungsflight kamen 3 „Klassik“-Qualitäten in die Gläser – dabei dominierten jugendliche Frucht, Frische, feine Perlage, delikate Säure und animierender Geschmack. Jeder der über 50 Teilnehmer machte sich sein Bild.
1. RIESLING SEKT 2013 Weingut Nastl, Langenlois
2. RIESLING SEKT 2013 Weingut Kroneder, Langenlois
3. ZWEIGELT & PINOT NOIR SEKT EXTRA BRUT 2013 Weingut Loimer, Langenlois
Garantiert wird dabei, dass die Trauben aus einem österreichischen Bundesland kommen, eine Mindestlagerzeit von 9 Monaten auf der Hefe gegeben ist, aber alle Herstellungsarten der Sekterzeugung erlaubt sind.
Die zweite Verkostungsrunde der Kategorie „Reserve“ umfasste 5 Schaumweine. Eine deutliche Steigerung aller Qualitätsmerkmale war dabei zu erkennen.
1. BRUT ROSÉ 2013 (Pinot Noir, Zweigelt, St.Laurent) Weingut Bründlmayer, Langenlois
2. SAUVIGNON BLANC SEKT 2013 BRUT NATURE Weingut Steininger, Langenlois
3. GRÜNER VELTLINER SEKT 2013 Weingut Steininger, Langenlois
4. RIESLING SEKT 2011 Weingut Rosner
5. BURGUNDER SEKT 2013 (Chardonnay, Pinot Blanc, Pinot Noir) Weingut Steininger
Ab Reserve darf nur noch nach der traditionellen Methode der Flaschengärung produziert werden. Die Trauben kommen dabei aus einem generischen Weinbaugebiet, die Reifezeit auf der Hefe beträgt bereits 18 Monate.
Zwischen den Kostproben gab es noch anregende Diskussionen über die ständig kritisierte Sektsteuer, über die eigenarten der Sektflaschen und über die Jahrgänge.
Die dritte Verkostungsrunde mit der Kategorie „Große Reserve“ zeigte schon eindrucksvoll hohe Qualitäten, die einen internationalen Vergleich nicht scheuen müssen.
1. RIESLING SEKT HEILIGENSTEIN 2011 Weingut Steininger, Langenlois
2. BRUT RESERVE 2011 (70% Chardonnay, 30% Pinot Noir) Weingut Malat, Furt/Palt
3. BRUT RESERVE (Pinot Noir, Riesling, Grüner Veltiner) Schloss Gobelsburg
4. GRÜNER VELTLINER BRUT 2009 Weingut Jurtschitsch, Langenlois
5. GRÜNER VELTLINER SEKT 2009 Steinhaus Weingut Steininger, Langenlois
Diese flaschenvergorenen Spitzensekte wurden aus Trauben einer Gemeinde gemacht, wobei man Lagenbezeichnungen verwenden darf. Mindestens 30 Monate Reife auf der Hefe sind vorgeschrieben und kommen frühestens 3 Jahre nach der Ernte auf den Markt.
Für manche hochwertigen Sekte wäre es auch sinnvoll eine Dekantierkaraffe zu verwenden.
In diese Richtung gibt es bereits Überlegungen, optimale Karaffen dafür zu entwickeln.
Auch die Glas-Philosophie kam noch zur Rede – es gibt viel Gutes am Markt, doch auch viele verschiedene Meinungen. Alles in allem geht es um`s Produkt, das bestmöglich präsentiert werden soll und dementsprechend optimal soll es dann schmecken.
Nach etwa 1 ½ Stunden viel Information und anregenden Diskussionen wurden vier Gänge serviert und ausgesuchte Sekte dazu getrunken.
Das macht man viel zu selten – derartig gut hat es geschmeckt und harmoniert.
Dabei kamen folgende Kombinationen auf den Tisch:
Thunfisch Tartar
CABERNET SAUVIGNON ROSÉ 2013
Zander – Asia Style
SAUVIGNON BLANC SEKT 2013
Ente, Röstgemüse, Pilze und Spinatnüdele
PINOT NOIR SEKT 2012
Gereifter Käse und Trauben
TRAMINER SEKT 2013
Dabei hat man sich schon etwas gedacht. Der viel diskutierte Genuss versüßte den Sonntag-Abend, und schneller als geglaubt war es wieder Zeit, danke zu sagen – an die Fam. Zwerger mit allen ihren Mitarbeitern, Brigitta und Karl Steininger für ihr kommen und alle Sekte die gebraucht wurden, Karl hatte sie gesponsert!
Zuletzt ein großes Danke an Mag. Johannes Hengl für seine perfekte Organisation und an alle Teilnehmer für ihr großes Interesse.
Der Abschluss mit Zigärrle und allen möglichen dazu passenden Getränken an der Bar, beendeten einen wundervollen Abend mit der Vorfreude auf das nächste Treffen Ende März in Brand.
Mit herzlichen Grüßen aus Dornbirn,
Willi Hirsch viele Fotos von der Veranstaltung
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