„Spanische Weißweine und Sherry“

Dass Spanien neben Flamenco noch andere Kulturgüter hat war klar, dass eines davon die Tradition des Sherry ist auch.

Und so ließen es sich etwa 20 Mitglieder und Freunde des VSOV nicht nehmen, um die Bodega Rioja in Lustenau anzusteuern und der Einladung von VSOV-Schatzmeister Luggi Zortea und Beate Espinoza-Mayr zu folgen.

Hier erwarteten uns Beate Espinoza-Mayr mit ihrem Gatten Manuel im Garten bei einem Glas Sauvignon blanc. Nachdem alle eingetroffen waren durften wir an den stilvoll gedeckten Tischen Platz nehmen und nach der Begrüßung durch Luggi und Beate folgte dann auch der erste Weißwein. Die spanischen Weißweine sind längst kein Nischenprodukt mehr, sondern werden in aller Welt immer stärker nachgefragt. Diese leichten bis mittelkräftigen Weißweine mit moderater Säure und Aromen nach Pfirsich und Ananas duftend, und die Vorfreude auf die spanischen Tapas sorgten gleich für gute Laune.

Beate, in Ihrer gewohnt charmanten Art gepaart mit dem südländischen Temperament entführte uns für die nächsten Stunden in Richtung iberische Halbinsel. Und so gab es zum Start auch gleich einen Sherry, einen Cuesta Fino.

Ihr Wissen um die spanischen Weine ist beeindruckend, sie kennt Land und Leute und ihre Vorträge sind immer wieder eine Klasse für sich - einfach begeisternd und mitreißend.

 Die Zusammenstellung der zu verkostenden Weißweine war beeindruckend. So kamen in die Gläser:

 Oro de Castilla Verdejo 2017

100% Verdejo

 

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La Val 2016

100% Albarino

 

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Sierra Cantabria Blanco 2016

65% Sauvignon blanc, 20% Viura, 15% Malvasia

 

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Terras Gauda 2017

70% Albarino, 18% Loureiro, 12% Caino Blanco

 

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Dido Blanco 2016

50% Macabeo, 40% Garnacha Blanca, 10% Xarel-lo

 

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Les Brugueres 2016

100% Garnacha Blanca

 

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Finca Calvestra 2015

100% Merseguera

 

Diese Weißweinserie hatte es wirklich in sich und es lohnt sich wirklich, sich näher mit diese Produkten auseinanderzusetzen. Die ersten beiden Weine waren das, was man als die klassischen Vertreter bezeichnen könnte. Der weiße Rioja sorgte ebenfalls für Begeisterung und die kräftigen Weine die der internationalen Stilistik folgen, waren ebenfalls von allererster Güte.

Nach abgeschlossenem Teil 1 servierte uns Beate dann die Köstlichkeiten dieses Landes. Prosciutto, grüne und schwarze Oliven, verschiedene Käsespezialitäten, Muscheln, eingelegte und gefüllte Paprika, Pulpo, eingelegtes Gemüse, verschiedene Saucen, Olivenöl, Brot und einiges mehr wurde auf Platten serviert.

 

Noch mehr allerdings funkeln ihre Augen, wenn es um das Thema Sherry geht, einem Produkt welches bei uns in der Gastronomie zu Unrecht an den Rand gerückt wird und für Beate eine Herzensangelegenheit ist.

Ein Fino oder Manzanilla meint sie geht immer, am Vormittag bei einem Plausch mit Ihren Kunden in der Bodega, vor dem Essen, nach dem Essen oder einfach am Nachmittag zwischendurch.

Da spricht sie eben von Fino, den leichten duftigen Vertretern die unter der Florhefe zur Reifung gelangen. Oder den Manzanillas, die leicht salzige Variante. Grundsätzlich gibt es zwei Stile, den Fino und den Oloroso. Davon abgewandelt noch Palo Cortado, der aus irgendwelchen Gründen die Florhefe absterben lässt und eigentlich ein Fino ist. Die kräftigen, nussigen, brauen Vertreter sind Oloroso, Weine mit oxidativen, caramelligen Geschmack aufweisen.

Und dann natürlich die tiefdunklen, süßen Vertreter. Die meistangebauten Rebsorten sind Palomino, Moscatel und Pedro Ximenez, kurz PX genannt.

 So wurden serviert:

Barbadillo Solear – Manzanilla

100% Palomino

 

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Barbadillo Cuco – Oloroso 12 Jahre

100% Palomino

 

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Barbadillo Principe – Amontillado 12 Jahre

100% Palomino

 

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Barbadillo La Cilla – Perdo Ximenez

100% Pedro Ximenez

 Auch bei diesem Thema sprühte Beate geradezu vor Begeisterung und ihr Vortrag, der immer wieder mit Bildern illustriert wurde, war großartig. Natürlich bleibt es nicht aus, dass dieses Thema zu Diskussionen anregt, Sherry ist eben etwas Besonderes und wie Beate es auf den Punkt brachte – hassen oder lieben.

Wir hatten jedenfalls einen genussvollen, spannenden und lehrreichen Abend unter gleichgesinnten in der Bodega Rioja erleben dürfen.

 Um 22:30h gab es das Schlusswort, Luggi entschuldigte die Abwesenheit unseres Präsidenten Willi Hirsch der zu dieser Zeit im Kleinwalsertal weilte. Er wäre gerne dabei gewesen, auch für Willi war das Thema spanische Weißweine und Sherry eine Herzensangelegenheit.

 In Spanien sagt man sich auf Wiedersehen bei einem Glas Brandy in der Hand, und so holte Beate auch noch einen sehr gereiften Tropfen aus Ihrer Schatzkammer.

Ein letztes „Salud“ bevor wir wieder in alle Landesteile verschwanden.

 Ein herzliches Dankeschön gilt Beate und Manuel für die äußerst freundliche Aufnahme und Ihr Angebot, jederzeit für uns wieder zur Verfügung zu stehen.

 Bin mir sicher, dass wir uns an der Stelle irgendwann wieder treffen werden.

 Mit lieben Grüßen aus Lustenau,

 Luggi

viele Fotos