Bester
Sommelier Österreichs ist Gerhard Retter!
Der (ausgewanderte) Grazer siegt in seiner Heimatstadt
Gerhard Retter ist Bester Sommelier Österreichs und wird Österreich bei
der ASI-Weltmeisterschaft der Sommeliers in Chile 2010 vertreten. Der
gebürtige Grazer, der sich im Februar 2009 in Lütjensee bei Hamburg (D)
selbstständig gemacht hat, konnte sich bei der nationalen Ausscheidung
zum Besten Sommelier Österreichs am 1. und 2. Oktober in Piber und Graz
souverän gegen 11 Mitbewerber durchsetzen.
„Wahrscheinlich hat mir meine Heimatstadt Glück gebracht“ strahlt der
stolze Sieger nach dem anstrengenden Wettbewerb. Denn obwohl der
36jährige schon seit langem in Deutschland lebt – und Anfang des Jahres
den Betrieb seiner Schwiegereltern in Norddeutschland übernommen hat,
natürlich schlägt sein Herz für Österreich und die Steiermark im
Besondern. „Ich bin stolz darauf, meine Heimat bei der WM in Chile
vertreten zu dürfen.
Den zweiten Platz beim Wettbewerb zum Besten Sommelier Österreichs
erreichte Andreas Jechsmayer (Mörwald). Er wird sein Land bei der
Europameisterschaft 2010 in Frankreich vertreten. „Ich habe jetzt fast
ein Jahr Zeit mich darauf vorzubereiten.“ so der sympathische Jechsmayer
(37) „Ich freue mich darauf in Frankreich zu zeigen, dass wir in
Österreich zur Weltspitze gehören“
Tatsächlich wurde es den Teilnehmern bei der nationalen Entscheidung
nicht leicht gemacht. „Wir wollten dem internationalen Anspruch gerecht
werden“ sagte Annemarie Foidl, die Präsidentin des Österreichischen
Sommelierverbandes, der diesen Wettbewerb ausgerichtet hat. „Nur wenn
wir die höchsten Ansprüche an uns stellen, können wir auch gegen die
internationale Konkurrenz bestehen.“
Das Halbfinale am 1. Oktober fand auf Schloss Piber bei Graz statt. Das
Catering-Unternehmen Revita hatte dem Sommelierverband diese exklusiven
Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. In einer schriftlichen Prüfung
mussten die Kandidaten theoretische Fragen zu den Themen „Önologie“, „Ampelographie“,
„Geographie“ und „Weingesetze der Welt“ beantworten. Allgemeine
Getränkekunde gehörte ebenso zum abgefragten Wissen, wie Fragen zu den
Themen Käse, Kaffe, Tee, Zigarren oder Bier. Der Sommelier, als Berater
in Fragen des Genusses, muss sich heute in all diesen Fachgebieten
auskennen. Für 46 Fragen hatte die Kandidaten 60 Minuten Zeit.
Im praktischen Teil galt es drei Weine blind zu verkosten, zu
beschreiben und entsprechende Menüempfehlungen zusammen zustellen. Zeit
dafür: 15 Minuten. Außerdem musste ein gereifter Champagner perfekt
serviert werden.
Für das Finale am 2. Oktober ging es auf Messe Graz statt. Jeder der
vier Endrunden-Kandiaten wurde einzeln auf die Bühne gebeten und musste
zunächst vier Weine und sechs Destillate blind verkosten, dann
zahlreiche Fehler in einer Weinkarte finden (vom Tippfehler bis zur
falschen Regionen oder Jahrgängen). Im dritten Aufgabenblock galt es
einem englisch sprechenden Gästepaar nicht nur die anspruchsvolle
Speisekarte zu übersetzen, sondern natürlich die entsprechenden
Weinempfehlungen auszusprechen. Dabei stellten die (gespielten) Gäste
auch noch neugierige Fragen, die es kompetent und höflich zu beantworten
galt. Die letzte Aufgabe: Aus einer Auswahl von etwa 30 Raritäten (alte
und seltene Weine) diejenigen auszusuchen, die einen Weinkeller
bereichern (also im Wert noch steigen werden). Obwohl alle vier
Finalisten im Alltag Top-Profis sind, die Nervosität war Ihnen
anzumerken. Die beiden Sieger Gerhard Retter und Andreas Jechsmayer
konnten die Jury aber nicht nur durch ihr breites Fachwissen, sondern
vor allem durch ihre charmante Art am Gast überzeugen.
Der Wettbewerb zum Besten Sommelier findet (wie die Weltmeisterschaft)
alle drei Jahre statt. Beim letzen Wettbewerb zum Besten Sommelier
Österreichs, (April 2006 in Feldkirch) wurde Gerhard Retter, damals
Sommelier im Berliner „Adlon“ – Zweiter hinter dem Tiroler Aldo Sohm -
übrigens mit nur einem Punkt Abstand.
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Alle Teilnehmer des Wettbewerbs (in alphabetischer Reihenfolge)
Silvia Beier, Arcotel Kaiserwasser
Patrick Eglauer, Fährhaus Sylt
Christa Fleschutz, Hotel Schwarzer Adler, St. Anton am Arlberg
Marco Franzelin, Hanner, Mayerling
Andreas Jechsmayr – Mörwald (2. Sieger)
Yvonne Juen, Niky’s Kuchlmasterei, Wien
Vuljaj Ljubo, Gesamtsteirische Vinothek, St. Anna/Aigen (Finalist)
Kathi Miska- Arcotel Kaiserwasser
Hannes Naurauter, Hangar 7- Restaurant
Gerhard Retter - Fischerklause Lütjensee (GER) (Sieger)
Roland Thiess - Übergossene Alm
Jürgen Witschko – Café & bar „witschi“, Bischofsstetten (Finalist)
Der Dachverband der Österreichischen Sommeliervereine (OeSOV)
Gegründet 1998 zur Sommelier-Weltmeisterschaft in Österreich ist der
Dachverband das Bindeglied der derzeit acht Landes-Sommeliervereine in
Österreich. Nachdem Siegfried Brudermann als Präsident zehn Jahre lang
die Geschicke des Dachverbandes leitet, hat im Sommer 2008
Diplom-Sommeliere Annemarie Foidl das Amt der Präsidentin übernommen.
Der Dachverband hat die Aufgabe und das Ziel, die Interessen der
Landesverbände und aller in ihnen zusammengefassten Sommeliers zu
vertreten. Zudem soll er das Berufsbild „Sommelier“ in die Gastronomie
und zum Endverbraucher hin stärken und fördern. Er strebt außerdem an,
in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für eine gehobene Tischkultur zu
vertiefen und die Getränke – und Genusskultur in Gastronomie und
Hotellerie zu fördern. Mehr Information unter www.sommliers.at
ASI
Die Association de la Sommelierie Internationale ist die Internationale
Vereinigung der Sommelierverbände mit über 40 Mitgliedsländern. Mehr
Information unter www.sommellerie-internationale.com
Für weitere Recherchen sowie für Bildmaterial stehen wir gerne zur
Verfügung.
Pressekontakt:
Organize Communications Austria, Büro Kitzbühel,
Stephanie Bräuer, Telefon 0043-699-13335401,
E-Mail: s.bräuer@organize-at.at
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