„GEWÜRZE  UND  WEIN“

 Ein schönes Frühlingswochenende neigte sich dem Ende zu, an die 50 Vereinsmitglieder und Freunde des edlen Genusses steuerten ihre Fahrzeuge ins Brandnertal, um am frühen Sonntag-Abend einer außergewöhnlichen Veranstaltung beizuwohnen. Im „Brandnerhof“ der Familie Schedler in Brand wurde der „Wirkung von Kräutern und Gewürzen im Menü zu hochwertigen Weinen“ nachgegangen. Dass dabei die Fa. WIBERG mit ihren Gewürzexperten der richtige Partner ist, versteht sich von selbst.

Zur Überraschung aller, traf man sich in den Räumlichkeiten des neuen „Walserhauses“ neben der Kirche, das einen idealen, wunderschönen Rahmen zum Aperitifempfang bot.

 Prosecco mit saurer Johannisbeere schmeckte erfrischend und fein, wenngleich nicht alltäglich. Der dazu gereichte Frischkäse mit Lauchkräuter und Pfeffer auf Roggenbrot forderte erstmals die Gaumen der Teilnehmer. Wohlschmeckende Aromen ließen die Vorfreude und Neugierde auf das kommende Menü steigen.

Einer freundlichen Begrüßung von Peter Schedler und den beiden Wiberg-Kräuter-Profis Christian Berger und Horst Aldrian folgte eine sehr informative Erklärung von Walter Huber über das Projekt „Walserhaus neu am Kirchplatz“.  Als Initiator dieses Hauses darf er über das Ergebnis wirklich stolz sein. Noch dazu freuen wir uns sehr, ihn erstmals als neues VSOV - Mitglied dabei zu haben.

Zurück im Brandnerhof warteten die festlich gedeckten Tische auf die neugierigen Geniesser.

Das mehrgängige „Gewürzmenü“ mit den fein abgestimmten Weinen konnte serviert werden.

Zusammen mit dem Brandnerhof - Team und den WIBERG - Fachleuten suchten vier VSOV - Dipl. Sommeliers mit viel Fingerspitzengefühl die richtigen Weine zu den speziellen Gerichten aus – wozu man wirklich gratulieren darf. So nahm der „gewürzvolle“ Abend seinen Lauf.

Christian Berger von WIBERG referierte einführend über Wirkung und Zusammensetzung in sehr eindrucksvoller Art, Johannes Hengl kommentierte den ersten Wein zur Vorspeise.

Fruchtig, würzig marinierte Fische an kleinem Salat, dazu ein Riesling 2007 „Novemberlese“ vom Weingut Steininger aus Langenlois. Zum besonders fein abgestimmten Butterfisch und Thunfisch war der vollfruchtige, gehaltvolle, saftige und ausgewogene Riesling mit seinem enormen Körper, seiner delikat eingebundenen Säure und seinem wunderbaren Aroma, ein geradezu perfekter Begleiter. Ein Beginn, wie man sich ihn nur wünschen kann.

Im nächsten Flight erzählte Christian Berger über Gewürzmischungen äußerst Interessantes, kam doch der „Zaubertrunk Mirakulix“, eine Rote Kokos-Curry-Suppe mit Garnelen-Saté auf den Tisch. Ungemein geschmackvoll und jeder Löffel eine Geschmacksexplosion am Gaumen – so würde ich den Genuss dieser Suppe bezeichnen. Walter Amann beschrieb den sehe gehaltvollen 2007er Rotgipfler „Rodauner“ vom Weingut Alphart aus Traiskirchen mit runder voller Harmonie, einem kraftvollen Körper mit Dichte, Extraktsüße und enormer Länge und war der Meinung eine gute Wahl getroffen zu haben. Ein großer Applaus war die Bestätigung.

Die Harmonie zwischen Suppe und Wein war derartig grandios, das man einen ganzen Kessel davon hätte essen können!

 

 Für Christian Berger waren Köche immer schon Apotheker und Gefühlsmenschen, die mit dem richtigen Einsatz von Gewürzen und Kräutern das Wohlbefinden der Genießer entscheidend steigerten

Kaum hatten sich die Geschmacksnerven von den Strapazen der Suppe erholt, war der nächste Gang im Anmarsch – „Französisches Bauernbratl“ – ein Maishühnchen mit feinem Ratatouilles und cremigem Polenta – wieder entwickelte sich jeder Bissen zur Gaumenfreude.

Während Christian Berger sie spezielle Wirkung der Kräuter in diesem Gericht erklärte, präsentierte Pepi Neubauer die beiden Weine dazu – den Pouilly Fumé 2006 Chateau du Nozet, Baron de Ladousette mit seiner würzig - vollen Nase, seinem vollmundig-harmonischen Extraktreichtum, seiner Kraft und Harmonie mit herrlichem Aroma, und dem roten Coudoulet de Beaucastel 2004 von der Cotes du Rhones mit seinen dunklen, leuchtenden Rubin, seiner weichen, aromareichen, blumig – würzigen - beerigen Nase, seinem eleganten, runden Geschmack mit langem, angenehmen Abgang. Beide Weine sehr verschieden, aber jeder für sich gut passend. Hier war der individuelle Geschmack entscheidend!

 Die nächste Herausforderung an alle Sinne wartete mit dem Walser Käseschmarren mit Nüssen und Chutneys, dazu ein Grüner Veltliner 2007 Grand Reserve vom Weingut Anton Bauer aus Feuersbrunn. Zum sehr geschmackvollen, flaumig-weichen Schmarren mit Preiselbeer-Pflaumen-, sowie Trauben – Orange - Chutneys bildete diese „Weißweinbombe“ eine wunderbare Kombination mit seinem dichten, würzigen Duft, seinen mineralischen Noten, seinem dichten, kräftigen Körper mit vielen Extrakten und seiner enormen Finesse und Harmonie.  Walter Amann war über seine Wahl selbst begeistert.

 Man meinte, schon alles gehabt zu haben, da wurde zum Dessert eingedeckt – Ingrid Rieder stimmte uns mit ihrer Weinbeschreibung schon richtig auf das Kommende ein.

„CUVÉE  SPEZIALE  10 ANS  D` AGE“ der Domaine Mas Amiel aus Maury kam in die Gläser, um das Dessert Aphrodite mit süßen Vanille-Früchten, herzhaftem Mokka-Mousse und Mandelgebäck richtig zu begleiten. Sein reifes Rubingranat zeigte sein Alter, sein Bukett nach Amarenakirschen, Schoko, Vanille und Nüssen seine Portweinähnlichkeit, sein Geschmack nach Cherry Brandy und Dörrpflaumen mit Kraft, dichte und Aroma begeisterte. So wurde dieser herrliche, nicht alltägliche, sehr rare südfranzösische rote Süßwein zum sensationell harmonierenden Begleiter einer einzigartigen Süßspeise. Ingrid hatte mit dieser Wahl besonderes Fingerspitzengefühl bewiesen.

 „Nach solchen Genüssen schauen Sie ihrer Liebsten in die Augen und lassen ihre Phantasie walten“ – waren die treffenden, abschließenden Worte von Christian Berger, der in gekonnter, professioneller Weise viel interessante Informationen zwischen den Gängen uns näher brachte und so dem Thema des Abends zusätzlichen Reiz gab.

 Zum Anschluss präsentierte Walter Amann seine erfolgreichen Brände der „Destillata“ mit einer Gold- und vier Silbermedaillen. Besser hätte dieser Abend wohl nicht mehr enden können.

 Abschließende Dankesworte an eine perfekte Küchenleistung und ein ungemein charmantes Service, beendeten einen großen, genussvollen Abend von dem man sich noch lange erzählen wird.

 Mit freundlichen Grüßen aus Brand,

                                                                        Willi Hirsch  

zur Fotoshow