VORARLBERGER  SOMMELIERVEREIN

  WEINREISE  2011

 „Espana – Penedes – Priorato“

  Es kann einem schon „spanisch“ vorkommen, wenn ausgerechnet an diesem Sonntag-Morgen, 15. Mai 2011, dem Abreisetag in dieses sonnige Weinland alles weiß ist, der Schnee bis ins Tal kam und der Regen dementsprechend intensiv war.

Doch die Vorfreude auf diese Weinreise war groß, das Programm versprach abwechslungsreiche Tage in Spanien. MANFRED GARZON und BEATE ESPINOZA-MAYR hatten sich angestrengt, um den Reiseteilnehmern einige Überraschungen zu bieten.

Der Haueis-Bus erreichte den Flughafen Zürich pünktlich, der Airbus der Swiss bot einen ruhigen Flug. Der Landeanflug auf Barcelona gab einen wunderbaren Blick auf die Größe der Stadt und den Hafen mit 5 Kreuzfahrtschiffen an diesem Tag frei.

Mit Herta und Uli Kaltenböck, die aus München angereist waren, war die Gruppe nun vollständig.

Barcelona erwartete uns mit frühsommerlichen Schönwetter, der JULIA-Bus brachte uns ins sehr zentral gelegene Hotel „SILKEN GRAN HAVANA“.

Wenig später traf man sich, um zur berühmten „RAMBLA“ zu spazieren, an deren Ende die sehenswerte „Columbus-Säule“ als Treffpunkt vorgesehen war.

Nach einer ausgedehnten Stadtwanderung wurde das direkt am Meer gelegene Restaurant

„EL CANGREJO LOCO“ erreicht.

Spanische Vorspeisen von den Oliven bis zu Scampis, Steaks und Fischgerichte als Hauptspeise, Desserts und Eis, Bier und Wein, wurden serviert – das alles zu einer überwältigenden Aussicht auf Meer und Stadt.

 

MONTAG, 16. MAI  2011

Ein umfangreiches Frühstücksbuffet das alle Erwartungen übertraf, stärkte für den abwechslungsreichen Tag in Barcelona bei herrlichem Frühlingswetter.

Die 6 Stunden dauernde Stadtführung begann pünktlich, führte zu allen Sehenswürdigkeiten, die die Stadt bietet, mit dem „PARK GÜELL“ als erstes Ziel. Vom berühmten Künstler ANTONI GAUDI gestaltet, ist dies ein  Platz, den man gesehen haben muß, wenn man in dieser reizvollen Stadt zu Gast war.

Auch das nächste Ziel, die „SAGRADA FAMILIA“, ein weiteres Lebenswerk von GAUDI ist ein beeindruckendes Gebäude von ungeahnter Größe, das jeden Betrachter in staunen versetzt. Als eines der Wahrzeichen von Barcelona ist diese Kathedrale dementsprechend gut besucht, Menschenmassen soweit man schauen kann sind die überlastete Folge.

Der nächste Weg führte auf den Aussichtspunkt des Berges „MONTJUIC“.

Ein wunderbarer Rundblick auf die Millionenstadt und den Hafen mit zwei Kreuzfahrtschiffen war der Lohn an diesem sonnigen, angenehmen Tag.

Zuletzt führte ein Rundgang durch die Altstadt zu den Zielen der Innenstadt mit ihrem geschichtlichen Hintergrund und vielseitiger Architektur.

Reiseleiterin ERIKA hatte viel erzählt und erklärt, ihre Sache gut gemacht, doch war nun jeder froh, dass es vorbei war und eine kleine Stärkung wartete.

 Eine kleine Gruppe fuhr anschließend noch mit der berühmten Seilschwebebahn „TRANSBORDARDOR AERI“ über das Hafengelände zum MONTJUIC – eine langsame Fahrt, die einem Hubschrauberflug glich.

Der Abend war in einem der originellsten Lokale der Stadt geplant, dem Restaurant „LOS CARACOLES“ in einer der Seitengassen der „RAMBLA“. Der Eingang ins Restaurant führt an der Bar mit ihren zahlreich hängenden Serano-Schinken vorbei, durch die aus alter Zeit stammende Küche, wo noch von den dicken Köchen mit ihren hohen Hauben mit Holz geheizt wird – originell und wohl einmalig. Bekannt ist dieses urige Restaurant für seine Fischgerichte und katalanischen Spezialitäten.

 DIENSTAG, 17. MAI 2011

Bei herrlichem Schönwetter war genügend Zeit zur gemütlichen Abreise Richtung Penedes ins Gebiet des spanischen Schaumweines CAVA zu „GIRO RIBOT“.

Diese CAVA-BODEGA liegt an einem wunderschönen Platz mit Blick auf die Gebirgszüge des Monserrat, inmitten der Rebflächen mit Palmen im Betriebsgebiet.

Die Chefin des Hauses, MARIA ROSA, begrüßte uns persönlich, Önologin ARIANA führte durch den facettenreichen Betrieb, bevor im optimal ausgestatteten Verkostungsraum acht Produkte des Betriebes verglichen, bewertet und verkostet wurden.

1. GIRO RIBOT GRAN RESERVA MARE BRUT NATURE 2006

2. GIRO RIBOT EXTRA BRUT

3. GIRO RIBOT BRUT RESERVA

4. PAUL CHENEAU BRUT ROSÉ

5. GIRO RIBOT AVANTGARDE „AVANT“

6. GIRO RIBOT BLANC DE BLANC DO PENEDES
7. GIRO RIBOT MUSCAT DO PENEDES

8. WARQUES DE VARGAS RESERVA 2006 DOCa RIOJA

 

Hochwertige Qualitäten, die gerade zur Situation und Jahreszeit bestens passten und auch den anschließenden Lunch elegant begleiteten. Unter Bäumen und Sonnenschirmen schmeckte die Küche der Region mit ihren einzigartigen Spezialitäten einfach grandios.

So kann man es aushalten – wären nicht noch andere Termine einzuhalten.

Die Weiterfahrt ins PRIORATO zeigte eine Landschaft, die zunehmend hügeliger, bergiger und rustikaler wurde.

 Diese Region liegt etwa 150 km südwestlich von Barcelona und ca.50 km von Tarragona entfernt. Das Priorat zählt zu den ältesten Distrikten Kataloniens, umfasst 23 Orte, die Hauptstadt heißt FALSET mit 2.500 Einwohnern.

Dieses Gebiet wird in zwei Zonen eingeteilt – DOC Priorat und DO Montsant. Die Anbaufläche umfasst ca. 3.400 Hektar. Auf einer Höhe von 150 – 950 Metern über dem Meer.

Im Montsant und Priorat gibt es etwa 100 Weinproduzenten. Die Böden, häufig karger Schiefer, ergeben nur kleine Erträge, die steilen Lagen erfordern viel Handarbeit.

Priorat und Rioja sind die einzigen Weinbaugebiete in Spanien mit DOC-Status.

Der Ursprung des Weinbaus reicht bis ins 12 Jahrhundert zurück.

Die meistangebauten Rotweintrauben sind GARNACHA, CARINENA, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah,

die Weißweine werden aus MACABEO, GARNACHA BLANCA und PEDRO XIMENEZ gekeltert

Die gut ausgebaute, relativ enge Straße schlängelte sich über Berg und Tal, nach jeder der zahlreichen Kurven eine neue Überraschung – der Bus fuhr schon fast im Schritttempo.

Das kleine Örtchen PORRERA war am späteren Nachmittag das erste Ziel im Priorat.

Idyllisch am Bergrücken gelegen, gibt es hier außer dem Weinbau viele Olivenbäume, Mandelbäume, Haselnussbäume und Kräuter. Man erwartete uns im BODEGA VALL LLACH, wo zuallererst der Boden etwas näher gezeigt wurde. In zwei verschiedenen Gebäuden, die nur wenige Schritte voneinander entfernt sind, werden die Top-Produkte von VALL LLACH hergestellt.

Sehr interessant, weil sehr selten ist das „Lagerhaus“ – Lagerräume von zahlreichen Barrique-Fässern auf vier Etagen, nicht wie bei uns in romantischen Kellern oder Kellerräumen.

Während man Stock für Stock sich hinauf bewegt, geht man durch sehr gepflegte, saubere Räume – eben richtige „Wohnungen für den Wein“!

Produziert werden die Topweine „VALL LLACH“, „IDUS“ und „EMBRUIX“ mit noch einfachen Mitteln sehr traditionell.

Tradition wird hier noch groß geschrieben. Seit Beginn der 90er Jahre gibt es diese Bodega, wo von Anfang nur eines galt – Rigorosität und Qualität. VALL LLACH bewirtschaftet eine große Menge großartiger alter Lagen im Alter von 60 bis 90 Jahren, die „Trossos“ genannt werden und großteils aus Carignan und Grenache bestehen. Es werden aber auch hochwertige, reife Trauben aus Porrera und Torroja zugekauft.

Auf der noch nicht ganz fertig gestellten Dachterrasse über dem Ort, wurden die hochwertigen „Bomben“ verkostet. Die einmalige Aussicht und das herrliche Wetter trugen das ihre bei. Es kamen geradezu sensationelle Weine in die großen Rotweingläser.

1.      EMBRUIX  2008

2.      EMBRUIX  2007

3.      IDUS  2008

4.      IDUS  2007

5.      VALL LLACH  2008

6.      VALL LLACH  2007

7.      CARIGNANO  2010

8.      CARIGNANO  2009

Mit diesen Weinen fand ein erstes beeindruckendes kennen lernen des Priorates statt.

Zuletzt durfte auch noch das Olivenöl der Bodega verkostet werden – einmalig in Qualität und Klasse, gehört es doch zu den allerbesten seiner Art von ganz Spanien.

Nach etwa drei Stunden begann für den Busfahrer die nächste Herausforderung auf den engen, kurvigen Straßen – es ging von Porrera nach Torroja.  Die Strecke war nicht lang, aber für den Bus nicht einfach zu fahren – dort wartete unsere „Bleibe“ für die nächsten zwei Tage –

„HOTEL ABADIA DEL PRIORATO“ und „CASA RURAL“ mit schönen Zimmern zum wohligen schlafen.

Nach wenigen Schritten Spaziergang durch den kleinen, romantischen Ort war das Bodega „ROTLLAN TORRA“ erreicht, wo uns ALBERT ROTLLAN begrüßte und durch den Betrieb führte.

Dieses Kellergebäude wurde im 16. Jahrhundert von den Mönchen des Kartäuserklosters SCALA DIE erbaut, 1982 wurde dieses Gebäude, das an eine Kirche erinnert, von der Familie  ROTLLAN TORRA gekauft. Mit einer konstanten Temperatur von 15 Grad C herrschen ideale Bedingungen, um hier noch die Weine der bis zu 100 Jahre alten Rebstöcke der autochtonen Rebsorten Carinena und Garnacha auszubauen. Diese Reben werden auf sehr kargen Schieferböden kultiviert und liefern bei wenigen Erträgen Weine von außerordentlicher Konzentration.

JORDI  ROTLLAN, der in Bordeaux Önologie studierte, hat auch französische Rebsorten angepflanzt, die auf den terrassierten Lagen beste Bedingungen vorfinden. Das Ergebnis sind gigantische Rotweine mit Kraft, Finesse und Potential, die international höchste Beachtung finden.

Die Verkostung fand im CASA RURAL mit beiden Brüdern statt

1.      ROTLLAN  TORRA  SEMI CRIANZA  2007

2.      ROTLLAN  TORRA  RESERVA  2005

3.      BALANDRA  2007

4.      AMADIS  2005

5.      TIRANT  2004

6.      ROTLLAN  TORRA  MOSCATEL  2009

7.      AMADIS  2004

Im rustikal-schönen, romantischen Rahmen wurde ein originales, bäuerlich-einfaches Abendessen serviert – es schmeckte köstlich und einmalig gut. Die Rotweine der Verkostung rundete alles perfekt ab.

Oliven, Olivenöl, Weißbrot

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Salat mit gebratenem Ziegenkäse, Nüssen, Tomaten

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Rindfleisch, Bohnen, Zwiebeln, Tomaten

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Rotweinbirne

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Nüssevariation zum Moscatel und Kaffee

 

Die abendliche Terrasse war ein beliebter Treff für die Raucher, bevor der Abend relativ früh endete – die Müdigkeit nach einem sehr vielseitigen, abwechslungsreichen Tag war doch stärker als der Wille nach mehr.

 

MITTWOCH, 18. MAI  2011

Das traumhafte Schönwetter und die Terrasse mit ihrer wohl einzigartigen Atmosphäre und Aussicht waren die Garantie für ein erholsames, wunderbares Frühstück in dieser so einfachen, aber reizvollen Weinlandschaft des Priorato.

Das Tagesprogramm versprach viel Neues, und so ging es gleich hinaus in die Landschaft dieses kargen Gebietes. Dieses bergige Weinbaugebiet ist von zahlreichen Oliven-, Haselnuss- und Mandelbäumen geprägt, dazwischen wachsen verschiedene Gewürzkräuter.

 

Das erste Ziel war „LA VILELLA BAIXA“, wo das kleine Bodega LA CASA DEL PONT besucht wurde. STEFAN LISSMOND stellte seinen Betrieb mit stolz vor, erklärte einige Eigenheiten der Region und damit verbundene Produktionsmethoden, bevor er zur großen Überraschung aller, zur Verkostung in den Weingarten einlud.

Diese einmalige Lage mit Blick auf den malerischen Ort war alleine schon Eindruck genug, doch dann kamen drei Jahrgänge des großen „LO GIVOT“ in die Gläser.

1.      LO GIVOT  2008

2.      LO GIVOT  2007

3.      LO GIVOT  2006

Jeder Wein war auf seine Art eine Spezialität, der 2006er allerdings eine „unentschärfte Bombe“!!

Sowohl Weingut wie auch Weine wird man sich unbedingt merken müssen, will man die Spitzen dieser Region haben. Ein wunderbares Erlebnis dieser Weinreise von dem noch oft erzählt werden wird.

Nicht allzu weit entfernt wartete das nächste Bodega „LA CONRERIA D`SCALA DIE“ im Ort ESCALADEI auf uns.

Vom großen Chef persönlich begrüßt, wurden wir durch den geschichtsträchtigen, neu modernisierten Betrieb geführt.

Die Geschichte von SCALA DIE geht zurück bis 1163, als Kartäuser Mönche das Kloster

„SANTA MARIA DE SCALA DIE“ gründeten und in dieser Region die ersten Reben pflanzten. SCALA DIE ist somit die älteste Weinkellerei im Priorat, die seinem Namen dem Abt und Prior des Klosters verdankt. 

Die Ursprünge der Kellerei gehen zurück ins 19. Jahrhundert, als die Familie Codorniu das Klosterland erwarb, und damit zu den Pionieren des Weinbaus im Priorat wurden. Die Rebsorte Garnacha in Verbindung mit Syrah und Cabernet Sauvignon bildet die Basis für die Weine von SCALA DIE.

Die Rebstöcke sind 25 – 30 Jahre alt und bringen wenige, aber hochkonzentrierte Trauben hervor – das ergibt körperreiche, fruchtbetonte Weine von intensiver Farbe, hervorragender Struktur und einzigartiger Finesse hervor.

Vier Proben des Jahrgangs direkt vom Tank durften wir probieren, darunter der

„Selection 09“ aus Garnacha, Carinena, Syrah und Cabernet Sauvignon, der sich als junge, ungestüme Bombe zeigte.

Im Kellerverkostungsraum, wo auch die Raritäten in den Schließfächern ihrer vollständigen Reife entgegenschlummern, kamen die einzelnen Kreationen ins Glas.

1.      LES BRUGUERES  2010

2.      ALMONDI PETIT 2010 (DO Terra Alta)

3.      LA CONRERIA  2009

4.      LA CONRERIA 2008

5.      TEMPUS  2008  (DO Terra Alta)

6.      DOMUS PENSI  2006  (DO Terra Alta)

7.      JUGITER CRIANZA  2008

8.      JUGITER CRIANZA  2007

9.      JUGITER SELECCIÓN  2006

10.  JUGITER SELECCIÓN  2005

11.  JUGITER SELECCIÓN  2004

Eine Verkostung auf selten hohem Niveau, die selbst auf Weinreisen ihresgleichen sucht. Weinerlebnisse dieser Art sind auch für erfahrene Sommeliers eine Seltenheit – dementsprechend hoch wurde diese Begegnung auch eingeschätzt.

In der Weingartenterrasse mit toller Aussicht auf die Gegend der Rebberge war einladend zum Mittagessen gedeckt. Die kraftvollen Weine machten viel Appetit auf die Köstlichkeiten der regionalen „Schmankerl-Küche“.

Baguett, Chorizo, Salami, Käse, Paprikawurst, Seranoschinken, Oliven, Olivenöl – als Vorspeise,

Fischeintopf oder Ochsenschwanz geschmort

 und danach gab es noch

Süßigkeiten gemischt am Teller und Kaffee

 dazu getrunken wurden die Weine der Verkostung, untermalt von gemütlichen Plaudereien über das eben Erlebte.

„Es soll uns nie viel schlechter gehen wie heute“ – war zu hören, was natürlich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

Ein Abschluss-Resumée des Präsidenten und ein großes Dankeschön für diesen wohl einzigartigen Besuch war das Zeichen für den Aufbruch zum nächsten Ziel – Gratallops.

Dort wartete man im Bodega „CLOS MOGADOR“ auf die Gruppe, um mit Geländewagen in die Weinberge zu fahren, RENÉ BARBIÈR war persönlich dabei, um unter Olivenbäumen an einer besonderen Stelle den ersten Wein zu präsentieren.  Weitere Stopps zeigten die vielseitigen Schönheiten der Gegend, kurze Fußmärsche zwischen den Reben in diesem milden Frühsommerklima waren sehr erholsam und entspannend.

Zurück im Bodega wurde der Betrieb besichtigt. CLOS MOGADOR liegt in der Gemeinde Gratallops und wurde 1979 von René Barbiér unter dem Namen „René Barbiér & Fill“ (Fill=Sohn) gegründet.

Während seiner Studienzeit in Bordeaux ging nach dem Tod seines Vaters das erfolgreiche Familienunternehmen „René Barbiér“ im Penedes in Konkurs und wurde vom Multi „Freixenet“ übernommen. Auf Grund von Verwechslungsgefahr änderte man 1997 den Namen auf CLOS MOGADOR (Name seiner Frau). Barbiér war einer von vier Winzern die für den Erfolg des Gebietes verantwortlich sind. Urgroßvater LEON BARBIÈR hatte schon 1870 Land im Priorat gekauft. Die Weinberge umfassen 20 Hektar Rebfläche, die mit Garnatxa Negra (Garnacha), Carinena, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Syrah bestockt sind.  Der als Kultwein gehandelte „CLOS MOGADOR“ wird aus hauptsächlich Garnatxa Negra mit anderen Sorten verschnitten und reift in französischen Barriques.

Der Zweitwein heißt „CLOS MANYETTES“ aus Carinena und Garnatxa Negra.

Verkostet wurden:

1.      NELIN  2010

2.      LA VINYA DEL VUIT  2008

3.      LA VINYA DEL VUIT  2007

4.      CLOS MOGADOR  2009

5.       PRIORAT  PEDRERA  2009  (100% GAR)

 

Nach einer kurzen Erholungsphase war im Restaurant „IRREDUCTIBLES“ in Gratallops zum Abendessen reserviert. Ein recht originelles Restaurant mit ausgezeichneter Küche.

Es begann mit Großteils erfrischenden Bierchen, zum Essen danach wurden folgende Weine serviert:

1.      DIDO  BLANCO  2010

2.      DIDO  TINTO  2009 (GAR,CS,M)

3.      VENUS  2007 (CAR,SY)

4.      GRATALLOPS  2006 (CAR,GREN)

5.      GRATALLOPS  2005

Dazu schmeckten zu Beginn Oliven und getrocknete Bananenscheiben

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 Erbsenschaum mit Ziegenkäse - Espuma

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 Risotto mit Spargel, Bohnen, Kalbsbries

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Iberico-Schwein auf Kartoffelpüree und Frühlingszwiebel mit Zwiebelstroh

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Fünf Käsespezialitäten mit Chutneys auf Schieferplatte

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Tiramisu auf moderne Art

 

Eine geballte Ladung an Genuss aus Küche und Keller, die auch wohlig müde machte.

Ein herzliches Dankeschön an Beate, sie hatte die Getränke für diesen Abend übernommen!!

 

DONNERSTAG, 19. MAI 2011

Dieser Morgen war überraschend frisch und bewölkt, so kurz vor dem Regen – trotzdem schmeckte das Frühstück auf der Terrasse.

Es musste bereits wieder ausgecheckt werden, da es am Nachmittag bereits nach Barcelona ging.

Die pünktliche Abfahrt zeigte noch einmal die wilde Schönheit des Priorato. Vorbei an bedrohlichen Felsformationen von grandioser Einmaligkeit, über kurvige Bergstraßen bewegte sich der Bus bis in eine Höhe von etwa 900 Metern zur Aussichtsplattform von

„SIURANA“.

Dort erwartete uns ein kleiner, aus Steinen gebauter Ort, an dessen Ende sich eine Plattform befindet, die einen atemberaubenden Ausblick von 360 Grad auf die gesamte Region bietet.

Hier wartete BEATE mit ALBERTO RODRIGUEZ CASTILLO, um uns die Weine von

„CAL GRAU“ zu präsentieren.

Bodegas y Vinedos CAL GRAU mit seinen 40 Hektar, im sehr hügeligen Gebiet des Priorat ist vom Weitem sichtbar – das modern gestaltete Gebäude ist ein Mittelpunkt der prägnanten Landschaft um El Molar und liegt wie auf einem Balkon mit herrlichem Ausblick inmitten von Reben. Hier vereinigen sich drei Betriebe zu einer Gruppe –

SAYAGO WINERY aus Toro mit den Top-Weinen „YASO“ und „VINA OROPÈNDOLA“

VINAS DEL JARO aus Ribera del Duero mit „SEMBRO TINTO“, „CHAFANDIN“ und

„SED DE CANÀ   und

CAL GRAU aus Priorat mit „LA NINOTA“, „BADACELI“ und „LES ONES“.

Verkostet wurden hier im windigen, frischen Rahmen der Höhe und einzigartigen Natur

Folgende Weine:

1.      YASO  2008 (DO Toro)

2.      JAROS  2008 (DO Ribera del Duero)

3.      SEMBRO  2009 (DO Ribera del Duero)

4.      CHAFANDIN  2008 (Ribera del Duero)

5.      BADACELI  2006 (GAR,SAMSO,CS)

6.      LES ONES  2006 (SAMSO,GAR,SY)

Im wahrsten Sinne des Wortes ein absolutes Highlight dieser Weinreise!

Der Rückweg ins Tal führte abermals Bergauf, Bergab nach Gratallops.

Im Restaurant „PIRO“ war zur Olivenölverkostung gedeckt. Am Beginn gab es einige Worte über die Produktion und Technik des Verkostens aus blauen Gläsern, bevor Probe für Probe degustiert wurde – 4 Öle waren vorbereitet. Etwa 4 – 5 kg Oliven braucht es für 1 Liter Olivenöl.

1.      Fein grasig, blumig-süß, zartbitter, salzig, feinwürzig

2.      Mild, fruchtig, süß, pfeffrig, leicht

3.      Fruchtig, süß, pfeffrig, scharf

4.      Grasiger Duft, fruchtig, würzig, scharf, süß, ausgewogen

Auch bei den Olivenölen waren deutliche Unterschiede gut erkennbar, was für die kulinarische Erfahrung sehr wichtig ist.

Eine kurze Pause vor dem Mittagessen war sehr willkommen und steigerte den Appetit.

An einer Tafel durch das ganze Lokal, vom Eingang bis zur Küche war gedeckt, Gang um Gang der regional typischen Speisen wurden aufgetragen, die davor verkosteten Weine dazu getrunken – ein wohlschmeckendes, abschließendes Mahl hier im Priorat mit bestens harmonierenden Weinen, an deren Saft und Kraft wir uns langsam gewöhnt hätten.

Wir erfreuten uns an weißem Fisch auf grünem Salat, Baguette, Auberginen, Paprika und Sardellen auf Toast, mit Fleisch gefüllte und überbackene Auberginen, Stockfisch, Kaninchen, Rindfleisch, Vanilleeis, Nüsse, Kaffee, dazu Badaceli, Les Ones, Sembro, Jaros Chafandin und Yaso.

Bei viel Spaß und Gemütlichkeit war es wieder schnell spät geworden und so wartete der Bus um uns wieder nach Barcelona zu bringen. 

Nach zwei Stunden hatten wir das Hotel SILKEN GRAN HAVANA wieder erreicht.

Da der Abend ohne Programm war, konnte je nach Lust und Laune jeder für sich etwas unternehmen.

Für mich persönlich galt, Spanien ohne Tapas zu verlassen geht gar nicht.

Schnell gab es einige Tipps an originellen Lokalen, eines davon in der Altstadt wurde ausgewählt –

„BAR DEL PLA“!

Köstliche, kleine Gerichte in allen Varianten, begleitet von exzellenten Weinen, in dieser speziellen Atmosphäre – das war Spanien wie man es sich vorstellt. Es war ein beeindruckendes Erlebnis in netter Gesellschaft von sieben Genießern.

 

FREITAG, 20. MAI  2011

Der freie Vormittag wurde recht individuell genutzt, das herrliche Schönwetter lud zu einem letzten Spaziergang in einen der zahlreichen Parks, zur Rambla oder zum Markt

„LA BOQUERIA“.

Mit einem abschließenden Glas Cava verabschiedete man sich von Barcelona, um pünktlich zum Flughafen zu kommen.

Dort lies man uns allerdings 75 Minuten in der Maschine warten, da es einen Computerausfall am Flughafen gab und sich unser „Flieger“ als Nummer 23 zum starten anstellen musste.

Mit etwa 1 ½ stündiger Verspätung in Zürich gelandet, wartete bereits Alfred mit seinem Haueis-Bus um uns zurück ins Ländle zu bringen.

Es war Freitag-Abend und alle Autobahnen und  Stadtausfahrten hoffnungslos verstaut – ohne Geduld ging hier gar nichts mehr. Als auch die letzte Hürde überwunden war, konnte man sich wohlbehalten zu Hause auf die nächste Weinreise 2012 freuen.

Ein großes Dankeschön für die unermüdliche Arbeit und großen Einsatz sowohl in der langen Vorbereitung wie auch während der Reise gilt unserem MANFRED GARZON – herzlichen Dank für die optimale Organisation.

Jener Dame, die es überhaupt ermöglicht hatte diese Reise zu machen, gilt ein Sonderlob und ein sehr herzliches Dankeschön – BEATE ESPINOZA-MAYR. Durch ihre vielen persönlichen Kontakte zu Land, Gebiet und Winzer konnte eine Weinreise dieser Art erst zustande kommen. Noch dazu können fast alle verkosteten Weine dieser Reise bei Beate in der „Bodega Rioja“ in Lustenau auch für die eigenen Keller besorgt werden.

Wieder einmal liegt eine ganz besondere Weinreise mit vielen schönen Erinnerungen und Höhepunkten hinter uns, und wir dürfen uns jetzt schon auf die neue Herausforderung im nächsten Jahr freuen.

Mit freundlichen Grüßen aus Spanien,

                                                                       Willi Hirsch

viele, viele Foto`s