„Erlebnis auf der Angerer Alm“

Schöne Plätze wollen gesucht und gefunden werden.  Einer der schönsten von Tirol liegt oberhalb von St. Johann, gegenüber dem Wilden Kaiser auf 1.300 Metern Höhe und heißt „Angerer Alm“.  Bewirtschaftet und geführt von der charmanten und äußerst gastfreundlichen „Wirtin des Jahres“ ANNEMARIE FOIDL mit ihrem Team.

Das es an diesem wunderschönen Plätzchen auch eine hochwertige, schmackhafte Küche und wunderbare Weine gibt spricht sich schnell herum.  Das ist auch dem Vorarlberger Sommelierverein zu Ohren gekommen. Schnell fanden sich ein Kleinbus voll Leute zusammen um Annemarie Foidl zu besuchen und sich ein wenig verwöhnen zu lassen.

Geschehen am 20. und 21. August 2006.

Im Ländle begann dieser Sonntag grau und verregnet – so richtig zum im ganzen Tag im Bett  bleiben.  Doch 20 Genießer vom VSOV machten sich am frühen Nachmittag auf, um über den Arlberg und die Inntal-Autobahn die bildschöne Landschaft um den „Wilden Kaiser“ kennen zu lernen.

Kaum war das „Apfeldorf“ erreicht und die steile Auffahrt in Angriff genommen besserte  sich das Wetter ganz entscheidend. Nach vielen teils engen Kurven, die Chauffeur Albert bestens meisterte, begrüßte uns die Angerer Alm bei herrlichem Sonnenschein.  Was will man mehr?

 

 

Nachdem die „Schlafgemächer“ zugeteilt wurden traf man sich in der urigen Stube wo schon eine attraktiv-ländliche Tafel gedeckt war.  Die Vorfreude, der Appetit und der Hunger wurden größer und größer.  Zuerst aber führte uns Annemarie in das „Reich der vielen Flaschen“ – in den Weinkeller.

 

 

Ihr ganzer Stolz verzweigt sich in verschiedenen Räumen, um im romanischen kerzenbeleuchteten Hauptkeller mit großem Tisch und rotem Sofa zu enden.  Viele, viele Spezialitäten und Raritäten sind hier zu finden - von klingenden Namen bis zu raren Fundstücken.

In dieser angenehmen Umgebung kam der Apero in die Gläser – ein hefetrüber Schaumwein von Movia.  Slavka Fraueneder, Generalvertreterin slowenischer Weine in Österreich, stellte uns diesen und später alle anderen Weine des Abends vor und gab viele Informationen über das neue aufstrebende Weinland Slowenien weiter.

Wir kennen Frau Fraueneder bereits seit Jahren bestens, sie organisierte schon 2002 eine perfekte wunderschöne Weinreise in ihr Heimatland, wo wir neben sehr guter Küche sehr interessante Winzer mit ihren Produkten kennen lernen durften.  Slavka Fraueneder ist auch als Reiseleiterin und Organisatorin ein Vollprofi.

Man hätte in diesem Keller durchaus länger verweilen können, doch das hätte den Zeitrahmen gesprengt.  Zurück in der Stube, erwartete uns ein von Kerzenlicht erfüllter Raum, dessen Romantik nicht mehr zu überbieten war.  Machte man einen Blick aus dem Fenster, verschwand gerade hinter dem letzten Glas der Tafel die Sonne für diesen heutigen Tag.  Ein unvergessliches Bild von Einzigartigkeit.  Die Augen hatten ihren Genuss, nun kam der Gaumen an die Reihe.  Mit folgenden Menü und Weine wurden wir die nächsten Stunden verwöhnt.

 

 

Hausgemachtes Brot im Blumentöpfchen mit frischer Alpbutter

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Entenfleischlaibchen auf Kartoffelsalat

Sauvignon blanc 2004

Joannes Protner, Vodole- Maribor

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Schweinshaxerl und Pulpo in Vinaigrette mit

Scampi und Jacobsmuschel auf Blätterteig

Rebula Movia 2003

Movia, Ceglo-Goriska Brda

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Getrüffelte Kartoffel-Lauchsuppe mit

Saiblings-Ziegenkäseroulade

Sauvignon Movia 2002

Movia, Ceglo-Goriska Brda

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Sautierte Pfifferlinge und Steinpilze mit Rucola auf

hausgemachten Nudeln

Veliko Belo Movia 2001 „Großer Weißer“

Movia, Ceglo-Goriska Brda

Veliko Rdece Movia 1999 „Großer Roter“

Movia, Ceglo-Goriska Brda

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Birnen - Orangensorbet

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Variation vom Reh

Gebratene, geräucherte Rehleber auf roten Linsen

Rehragout auf Serviettenschnitte

Rehfilet auf Mangos

Stara Brajda Bela 2003

Stojan Scurek, Plesivo-Goriska Brda

Teodor Rdece Reserve 2000  (85% M, 15% C)

Salko Simcic, Celgo-Goriska Brda

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Dessertteller mit Apfeltörtchen, Grießsoufflé und Ananas-Minzsorbet

Curin Laski Rizling 1998

Curin-Prapotnik, Kog

Als Drüberstreuer bringt Slavka Fraueneder etwas Besonderes, einen Strohwein aus der Magnum!

Leonardo Rebula 1999

Salko Simcic, Celgo-Goriska Brda

 

 

Zwischen den Menügängen stellte Frau Fraueneder Weine, Weingüter und Weinland vor, was bedeutete, jeder Wein eine neue Überraschung – viele neue Eindrücke waren die Folge.

Das dassWeinland Slowenien eine wunderschöne Gegen ist, wissen wir seit unserer Slowenien-Reise im Jahre 2002.  Als „Grünes Herz Europas“ bezeichnet leben etwa 2 Millionen Menschen in diesem Land, das geprägt ist von Alpen, Weinland, Meer, Karst und sonnigen Hügeln.  Von etwa 33.000 Hektar Rebfläche stehen ca. 26.000 Hektar im Ertrag, die Weine sind sehr vielfältig durch die unterschiedlichsten klimatischen und geologischen Bedingungen und die Vielzahl an autochthonen und internationalen Rebsorten.

Die geographische Aufteilung erfolgt nach drei Weinregionen mit Untergebieten.

Weinbauregion Primorje (Küstenregion) mit den bekannten Untergebieten Goriska Brda, Vipavatal…..

Weinbauregion Posavje (Saveregion) 

Weinbauregion Podravje (Drauregion) mit den bekannten Untergebieten Maribo, Srednje Slovenske Gorice, Radgona Kapela….. 

In den letzten Jahren erlebte Slowenien einen enormen Aufschwung sowohl bei Kellertechnik als auch beim Flaschendesign.  Die Weine erreichen mehr und mehr Qualität und dadurch zunehmend internationale Anerkennung.

Auf seinem nochmaligen Streifzug durch den Keller kam Michael an einer Magnumflasche nicht vorbei – er musste sie mitnehmen und entkorken.  STEINZEILER 1990 von Kollwentz.  Ein interessanter „Drüberstreuer“ vor dem Schlafengehen - noch einmal vielen Dank Michael Boschovsky.

Der Montag-Morgen war gleich wie am Sonntag – grau, regnerisch, von dichten Wolken umgeben, kühl und unfreundlich.

 

 

So wurde das Alp-Frühstück in den heimeligen Stuben zum ersten Höhepunkt des Tages.  Speck, Wurst, Käse, Alpbutter, hausgemachte Marmelade, Joghurt, Eier, Kaffee, Tee…. stillten den morgendlichen Hunger.  Die Eiergerichte macht man sich selbst, so schmecken sie noch einmal so gut. 

Beim gemütlichen Tratschen besserte sich das Wetter rasch, herrlicher Sonnenschein umrahmt die Sektverkostung.

Slavka Fraueneder hat auch noch Schaumweine mitgebracht die nach dem Frühstück noch verkostet wurden.

„PURO“ 1999 (Pinot Noir 100%)

Movia, Celgo-Goriska Brda

Cuveé Speziale No 1 brut (70% CH, 30% Rumein Palvec)

Cuveé Rosé brut 2002 (100% PN)

Janec Isternic, Staravas- Bizeljsko

Prestige brut nature 2003 (/0% CH, 30% PN)

Janec Isternic, Staravas- Bizeljsko

Das Weingut Isternic, nahe der kroatischen Grenze zählt heute zu den führenden Schaumweinproduzenten Sloweniens, dementsprechend hochwertig sind auch seine Produkte.

Diese schäumenden Spezialitäten waren auch ein willkommener Abschluss auf Annemaries Angerer Alm.

Mit einem herzlichen Dankeschön an Annemarie und ihr Team für die charmante Gastfreundschaft und an Slavka Fraueneder für die kompetente, freundliche Präsentation des slowenischen Weine verabschiedete man sich gegen 11.30 Uhr und Chauffeur Albert bewegte den Bus wieder Richtung Tal.

Eine zügig-gemütliche Rückfahrt durch die Postkartenlandschaft des Wilden Kaisers endete am Nachmittag im Ländle und sofort kann der Wunsch auf, die Angerer Alm möglichst bald wieder zu besuchen.

Mit freundlichen Grüßen aus Tirol

                                                                                  Willi Hirsch