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„GROSSFLASCHEN – PARTY AM ARLBERG“ Zur heurigen Sommerveranstaltung ließ sich der VORARLBERGER SOMMELIERVEREIN etwas Besonderes einfallen. Im Mittelpunkt des Treffens von über 70 Teilnehmern standen zwei absolute Großflaschen – ein
9 Liter „SALAMANAZAR“ 2013 RIESLING „Silberbichl“ Kremstal DAC Reserve 1. Lage Weingut Stift Göttweig und eine
18 Liter „MELCHIOR“ 1999 CHATEAU SOCIANDO-MALLET aus Haut-Medoc im Bordeaux in Frankreich
So traf man sich am frühen Nachmittag am Donnerstag den 21. August 2014 im 5 Sterne Romantikhotel „Die Krone von Lech, um bei der Show des Öffnens solcher Riesenflaschen dabei zu sein. Während die etwas kleinere „Weißweinbombe“ relativ einfach zu entkorken war, braucht es für die wie eine Kanone aussehende „Melchior-Flasche“, die mit einem speziellen Wagen hereingefahren wurde einige Hilfsgeräte wie Hammer, Leiter, Filter, Trichter und viele Karaffen.
Doch auch diese Zeremonie des Öffnens fand ein gutes Ende mit viel Applaus und Vorfreude auf den Abend. Es waren doch einige gut gefüllte Karaffen, die auf die Genießer zum späteren Abendessen warteten.
Dazu gleich ein großes Dankeschön an den großzügigen Spender der „Weißweinbombe“ FRANZ-JOSEF GANSBERGER, der seine hübsche Winzerin INGRID GROISS mitbrachte und über seinen Wein alles Wissenswerte erzählte.
Ebenso ein herzliches Danke an JOHANNES PFEFFERKORN, der aus einer 15 Liter „NEBUKADNEZAR“ eine 18 Liter „MELCHIOR“ machte, und das zum gleichen Preis!!
Nachdem alles in den Karaffen zum Lüften gefüllt war, wartete die nächste Herausforderung auf die anwesenden und noch immer dazukommenden Sommeliers und Weinfreunde – die große Verkostung aktueller Österreichischer Top-Rotweine der Jahrgänge 2011 und 2012 der Firma „VINOBLE“ aus Eisenstadt mit den beiden Weinakademikern Mag. JOHANNA KERN-FLOIS und Mag. FRITZ KERN.
Am Buffet warteten 78 Weine vom Pinot Noir über Zweigelt, Blaufränkisch, Merlot, Cabernet Sauvignon, Shiraz bis zu den Cuvées in allen Arten, sogar fünf Weißweine waren dabei, auf die Interessierten. Man verkostete im eigenen Tempo, schnell oder langsam, mehr oder weniger, oder gar alle, alleine oder mit Freunden, ganz individuell unter Fachleuten, Bekannten und Weinfreunden.
Das ist die Liste aller Verkostungsmöglichkeiten der drei Stunden dieses Nachmittags: Es wurden viele nette, interessante und aufschlussreiche Gespräche geführt, viel verkostet und dabei die neuen Jahrgänge kennen gelernt – bei diesem umfangreichen Angebot an hochwertigen Weinen von Johanna und Fritz Kern machte das natürlich viel Spaß. Die frische Luft auf der Kronen-Terrasse war sehr willkommen, der Aperitif aus der „SALAMANAZAR“ ebenfalls. Kaum war der Wein in den Gläsern, waren viele begeisternde Worte zu hören – ausgezeichnet, duftig, frisch, süffig, gehaltvoll, grandios, fruchtbetont, herrlich, Aromabombe, schmeckt nach mehr….. Die große Familie des VSOV mit seinen Freunden und Gästen fühlte sich sehr wohl und verschrieb sich ganz dem Genuss dieses hochwertigen Weißweines aus dem Kremstal. So gut auch dieser Wein den Gaumen umschmeichelte, langsam stellte sich ein leichtes Hungergefühl ein, das Buffet war bereits im Aufbau. Noch bevor die ersten Teller mit den kalten Spezialitäten gefüllt wurden, gab es eine herzliche Begrüßung durch den Chef des Hauses, JOHANNES PFEFFERKORN und den Präsidenten des VSOV WILLI HIRSCH, der auch über die Vorzüge und Eigenheiten von Großflaschen erzählte.
Warum trinkt man Großflaschen?
Großflaschen sind momentan „IN“, sehen gut aus, machen ein gutes Bild
Großflaschen bestellen fast nur Kenner, solche, die genau wissen was sie wollen.
Großflaschen müssen bis auf wenige Ausnahmen immer bestellt werden, diese werden dann extra abgefüllt, oft von kleinen Flaschen.
Selten bekommt man Großflaschen lagernd – wenn, dann höchstens bis zur DOPPELMAGNUM von 3 Litern, in Ausnahmefällen als 5 oder 6 Liter Flasche JEROBOAM oder METHUSALEM
Natürlich kommen immer besondere Qualitäten aus besten Jahrgängen von bekannten Winzern in Großflaschen.
Umso größer die Flasche, umso langsamer reift der Wein – aber auch gleichmäßiger.
Bei größeren Flaschen wird auch immer etwas mehr getrunken als normal, allerdings kann man auch schnell die Übersicht verlieren – man rechnet mit einer ½ bis ¾ Flasche pro Person.
Natürlich spielt dabei auch der Preis eine Rolle – Faustregel – Preis der Normalflasche mal Füllinhalt plus Glas (Glas ist nicht billig und muss extra angefertigt werden)
Umso größer die Flasche, umso aufwendiger und teurer werden die Herstellungskosten (Korken, Etiketten, Holzkisten…)
Bei Auktionen erzielen Großflaschen erstaunlich hohe Preise.
Die Öffnung der Großflasche ist schon eine Show die die meisten Sommeliers nicht kennen – man hat es im Alltag normalerweise nicht oft mit derartig großen Flaschen zu tun – vielleicht bis zur MAGNUM oder DOPPELMAGNUM.
Die Erfahrung kommt mit dem regelmäßigen Umgang – und so macht es immer wieder großen Spaß – fast jede Großflasche hat dabei eine Geschichte zu erzählen.
Meist wird die geleerte Flasche mitgenommen, man lässt alle Teilnehmer unterschreiben und hat damit ein besonderes Souvenir.
Letztendlich ist es immer ein ganz besonderes Vergnügen und Herausforderung an eine derartig große Flasche den Korkenzieher anzusetzen. Die Flaschengrößen werden in verschiedenen Gebieten manchmal unterschiedlich bezeichnet, die gebräuchlichsten dabei sind folgende:
0,375 Liter HALBE FLASCHE
0,75 Liter NORMALFLASCHE
1 Liter LITERFLASCHE
1,5 Liter MAGNUM 2 Flaschen
2 Liter DOPPLER
3 Liter DOPPELMAGNUM 4 Flaschen
4,5 Liter JEROBOAM 6 Flaschen
5 Liter JEROBOAM Moderne Größe seit 1978
6 Liter IMPERIAL oder METHUSALEM 8 Flaschen
9 Liter SALAMANAZAR 12 Flaschen
12 Liter BALTHAZAR 16 Flaschen
15 Liter NEBUKADNEZAR 20 Flaschen
18 Liter MELCHIOR oder GOLIATH 24 Flaschen
20 Liter SOLOMON 28 Flaschen
26,25 Liter SOVEREIGN 35 Flaschen
27 Liter PRIMAT 36 Flaschen
30 Liter MELCHISEDECH 40 Flaschen
45 Liter DEMI-JOHN 60 Flaschen
50 Liter SOVEREIGN 67 Flaschen
98,5 Liter ADELAIDE 131 Flaschen
480 Liter Größte Weinflasche der Welt, gefüllt mit Süßwein im Restaurant „Gupf“ in Rehetobel in der Schweiz mit einer Höhe von 2,40 Meter, 68 cm Durchmesser, 1 cm Glasstaerke und 630 kg Gewicht!!!!
Nun war es soweit – die Gläser wurden mit den ersten Karaffen aus der 18 Liter MELCHIOR-Flasche gefüllt und mit Bedacht angestoßen. Der Präsident bekam dazu ein ganz besonderes Glas, eines worin fast eine Magnum-Flasche Platz findet, um eine Vorstellung zu haben.
Am umfangreichen Buffet von Küchenchef OLIVER FLEISCH konnte man sich schon bei den kalten Vorspeisen nicht zurückhalten, derartig appetitlich waren die Schinken- und Speckspezialitäten aus dem Vulcanoland, Sülzchen, gebeizte und geräucherte Fische aus Andi`s Fischteich in Zug mit hausgemachtem Bauernbrot präsentiert. Die Suppenliebhaber erfreuten sich an klarer Kartoffel-Pfifferlingsuppe, das sommerliche Salatbuffet mit verschiedenen Österreichischen Spezialitäten wie Rindfleisch- oder Wurstsalat, sauer angemachte Serviettenknödel und Käferbohnen war leicht und sehr geschmackvoll.
Dazwischen viel Wein aus der großen Flasche und unterhaltsame Gespräche machte Appetit auf das Hauptspeisenbuffet mit Schmankerln von heimischen Produkten wie Gulasche vom Almochsen, Kalbshaxen vom Bauern aus St. Anton, Lammkottelet und gefüllte Brust aus dem Bregenzerwald, Backhendl, Zuger Seesaibling im Salzteig, dazu Spargel-Kartoffelgröstl, Schinkenfleckerl, Pfifferlingstrudel, Spätzle, Weißkraut und in Kräuterbutter geschwenktes Sommergemüse.
Zuletzt zeigte noch die Patisserie mit dem Desserts was sie kann – grandiose ofenfrische Strudelvariationen von Apfel-, Kirschen-, Bananen-, Topfen- und Waldbeerstrudel mit Vanillesauce und Schlagsahne schmeckten nicht nur gut, sie verzückten die Gaumen! Ein weiterer Höhepunkt war der
gestrige Tag der „GOLDENEN HOCHZEIT“ von HERMA UND MANFRED GARZON. Zu
diesem Anlass gab es natürlich eine ganz herzliche und offizielle
Gratulation mit einem Kuchenherz und einer Flasche Champagner, mit dem
die Familie Pfefferkorn und alle Teilnehmer mit Respekt gratulierten.
Mögen die Beiden sich noch einmal so lange so gut verstehen wie bis
heute und das bei möglichst bester Gesundheit.
Zuletzt gilt es im Namen des VSOV noch einmal ein großes und herzliches Dankeschön auszusprechen an Franz-Josef Gansberger vom Weingut der Stadt Krems und Weingut Stift Göttweig für die Spende der 9 Liter Flasche Salamanazar, an Küchenchef und Haubenkoch Oliver Fleisch mit seinem Team für das hervorragende Buffet mit den raffinierten Spezialitäten, allen an der Organisation beteiligten Personen, Johannes und Paul Pfefferkorn für die freundliche Aufnahme in der „Krone von Lech“ und natürlich allen Teilnehmern, die von nah und fern für diese Veranstaltung angereist waren. Den wohl weitesten Weg nahmen dabei wohl Frau Karin und Herr Mag. Christian Heidrich aus Wien auf sich, die als langjährige Stammgäste der Krone sehr willkommen waren.
Mit freundlichen Grüßen aus Lech, Willi Hirsch |