„Hopfen und Malz, Gott erhalt`s“

 

Am Ende der Urlaubszeit, am 29. August 2011 widmete sich der Vorarlberger Sommelierverein einmal nicht dem Wein, sondern dem edlen Gerstensaft Bier.

Vom Direktor und Geschäftsführer KURT MICHELINI persönlich begrüßt und durch den Betrieb geführt, lernte man die traditionsreiche Brauerei Frastanz aus der Sicht der Braukunst kennen.

Vor Über 100 Jahren wurde die BRAUEREI  FRASTANZ  als Genossenschaft gegründet, noch heute ist man eigenständig und fest mit den rund 100 Genossenschaftern und der ganzen Region verwurzelt.

Kurt Michelini erzählte viele interessante Details der Brauarbeit, die Sommeliers waren beeindruckt und neugierig.

Das denkmalgeschützte Sudhaus ist zum Wahrzeichen einer echten Traditionsbrauerei geworden.  Malz, Hopfen und frisches Quellwasser aus dem „Drei-Schwestern-Gebiet“ werden zu insgesamt 12 Biersorten veredelt – vom „s`kleine“ übers „s`dunkle“ bis zum Honigbier oder dem innovativen Kellerbier in Bio-Qualität.  Hochwertige Rohstoffe, Offengärung und Kaltabfüllung ergeben das echte, ursprüngliche Frastanzer Bieraroma mit natürlichem, vollmundigem Geschmack. So werden sämtliche Bierspezialitäten noch heute am offenen Sudkessel gebraut und alle wichtigen Arbeitsschritte sorgfältig von Hand erledigt.

 

„Vom Bauer zum Brauer zum Geniesser“

Der eigentliche Brauprozess beginnt im Sudhaus. 

Das Malz aus dem Silo wird mit Wasser vermischt und in der Sudpfanne bei 65 – 70 Grad für drei Stunden erhitzt. 

Im Läuterbottich wird die entstandene Maische in ausgekochtes Malz und flüssige Würze getrennt.

Die Würze wird mit Hopfen zwei Stunden lang weitergekocht.

Der Hopfen sorgt für die Bitterkeit und Haltbarkeit des Bieres.

Noch heiß, wird die Würze in den Whirlpool gepumpt, dort sinken die Hopfenbestandteile und Eiweiß auf den Boden.

Die nun klare Würze ist nun bereit zum Kühlen.

Bei einer Temperatur von 6 – 8 Grad wird die Würze mit Hefe versetzt

Dann beginnt der Gärprozess.

In Frastanz wird die klassische Offengärung praktiziert.

In der Hauptgärung verwandelt die Hefe den Malzzucker zu Kohlensäure und Alkohol, dies dauert etwa sieben Tage.

Während dieser Zeit werden die Trubstoffe täglich von Hand abgeschöpft – das ist zwar aufwendig, doch das ergibt den runden, reinen Biergeschmack.

Nach der Offengärung kommt das so genannte Jungbier in den Lagerkeller und reift zwischen sechs und acht Wochen in Lager-Drucktanks.

In dieser Zeit klärt sich das Bier und reift geschmacklich aus.

Zur Konservierung wird das Bier filtriert. Bis auf das Bio-Kellerbier werden restliche Hefeteile und Trubstoffe herausfiltriert, ein Feinfilter klärt das Bier ein weiteres Mal.

Natürlich ist diese Arbeitsweise aufwändiger als die industrielle Konservierung durch Pasteurisierung oder Kurzzeiterhitzung.

Filtriertes Bier schmeckt einfach besser – und darauf kommt es an!

Dann wird das Bier in Fässern oder Flaschen abgefüllt, wo es bis zu fünf Monate haltbar ist.

 

Vom Sudhaus ging es durch das Gebälk des früheren Malzbodens hinein in die neue Gärlounge mit bieriger Atmosphäre.

Von dort gibt es einen direkten Einblick auf den Vorgang der offenen Biergärung mit einer ersten Kostprobe.

Der weitere Weg führte durch die Flaschenabfüllanlage zum gemütlichen Bierstüble, wo zum Abschluss fünf verschiedene Biersorten verkostet und genossen wurden. Dabei wurden die Unterschiede von „Gold spezial“, „Bio spezial“, „s`dunkle“, „Kellerbier“ und „Honigbier“ deutlich, und zum willkommenen Genuss.

Die dazu servierten Weißwürstel mit süßem Senf und Brezn durften schon der Tradition wegen nicht fehlen, dass diese den Biergenuss bestens abrundeten, muss wohl nicht extra erwähnt werden.

Ein herzliches Dankeschön für die freundliche Aufnahme, die interessanten Informationen und die große Gastfreundschaft gilt Direktor Kurt Michelini und Silvia Mayer.

 

Mit freundlichen Grüßen aus Frastanz,

                                                                       Willi Hirsch

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Bericht in der Zeitschrift "Week"