„Die Harmonie von Käse und Wein“

Diesem beliebten Thema für Gourmets wurde kürzlich im Romantikhotel „Die Krone von Lech“ nachgegangen. Im Rahmen der Charity-Woche „Kinderlecheln“ von Karl Auer veranstaltete die „Bregenzerwälder Käsestraße“ und der „Vorarlberger Sommelierverein“ ein ganz außergewöhnliches Treffen von edel gereiften Käsen mit dazu ausgesuchten Weinen.

Die Besucher dieses Nachmittags durften sich nicht nur an der bildhaft schönen Dekoration erfreuen, auf drei Buffets warteten jede Menge Köstlichkeiten aus der Welt der „Käsestraße Bregenzerwald“ zusammen mit den fruchtbetonten, gehaltvollen und ausgewogenen Spezialitäten aus der Weinwelt, die Produkte sprachen ohnehin für sich selbst, und zwar eine ganz eindeutige, klare Sprach des Genusses.

Der Gründer der „Bregenzerwälder Käsestrasse, Weinexperte und Käsesommelier Reinhard Lechner wählte die unterschiedlichsten Käse aus, VSOV – Präsident Willi Hirsch stellte die Weine dazu, dankenswerter Weise von den großzügigen Topwinzer gesponsert.

Über 3 Stundenlang waren die Gaumen der Teilnehmer gefordert, die besten Harmonien herauszufinden und ganz individuell sich damit auseinanderzusetzen.

Natürlich hatten REINHARD LECHNER  und WILLI HIRSCH in einer Vorverkostung harmonische Kombinationen vorgegeben, doch nach wie vor ist es so, dass der Geschmack einer jeden Person völlig anders sein kann und somit natürlich jeder Verkoster, Genießer und Gourmet sich so sein eigenes Bild machen kann.

Dass die Vorarlberger Käse zu den allerbesten überhaupt zählen ist allgemein bereits bekannt, dafür hauptverantwortlich ist die „Käsestraße Bregenzerwald“. Sie ist ein Zusammenspiel von Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben der Region und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn.  Die Mitglieder und Partner der Käsestraße tragen dazu bei, die Landschaft, die kleinen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern.

Heute ist die „Käsestraße“ viel mehr als eine Route durch die reizvolle Landschaft, wo man meisterhaft gesennten Käse kaufen kann, sie ist eine Entdeckungsreise für alle Sinne. 

24 Dörfer gibt es im Bregenzerwald mit sanften Wiesen und Weiden zwischen 600 und 1400 Meter Seehöhe.  In 17 Talsennereien und 90 Alpsennereien stellen Sennerinnen und Senner nach alter Tradition Berg- und Alpkäse her. Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst weiterverarbeitet – zu würzigem Bergkäse und weiteren 40 regionalen Käsesorten, sowie Butter und Rahm.  Zu den kulinarischen Kostbarkeiten zählt der Bregenzerwälder Alpkäse, der ausschließlich auf den Alpen im Sommer in Handarbeit erzeugt wird. Auf den über

90 Melkalpen im Bregenzerwald wird im Sommer der Alpkäse handgeschröpft.  Seine geschmacklichen Nuancen werden durch die unterschiedlichen Kräuter und Gräser in den verschiedenen Alpgebieten geformt und machen ihn zu einer Spezialität der Region.

Alle diese umfangreichen Informationen mit den exzellenten Beschreibungen der Käse, den Umgang damit, sowie die richtige Technik des Verkostens und Genießens zelebrierte Reinhard Lechner in unnachahmlicher Art und Weise.

Die Teilnehmer und Käseliebhaber waren begeistert und freuten sich über folgende Kombinationen und weitere individuelle Entdeckungen, die den Gaumen besonders verwöhnten.

Der GRÜNE VELTLINER 2010 Weinviertel DAC „LECHER FESTWEIN“ von Hannes Edlinger aus Röschitz, harmonierte mit seiner fruchtig-frischen, fein-rassigen, typisch pfeffrigen Art besonders gut mit dem würzig-feinen WIESENKÄSE.

Nicht weniger gut zeigte sich der ROTE VELTLINER 2011 „KREIMELBERG“ von Hans Setzer aus Hohenwarth im Glas, den milden ALPRAHMKÄSE  und auch den delikaten WEINKÄSE begleitete er geradezu sensationell.

Der SAUVIGNON BLANC 2011 „RENNER“ von Josef Aichinger aus Schönberg im Kamptal war lieblich ausgebaut – eine Herausforderung für jeden Käse. Der mild-schmelzige Rotschmierkäse „Die freche Muh“ rot wurde zum perfekten Begleiter im sehr galanten Stil. „Da begann der Gaumen zu jubeln“! Eine ganz neue Erkenntnis zeigte sehr eindrucksvoll, dass auch ein milder Bergkäse zu dieser Weinart zu überraschen weis.

Sepp Heinzl aus Deinzendorf im Weinviertel produziert einen NEUBURGER 2011 „KÄSKNÖPFLEWEIN“ von besonderer Qualität, dieser wurde mit dem RÄSKÄSE zur grandiosen Harmonie. Wobei überhaupt die Rebsorte Neuburger zu jedem Käse bestens passt und somit die universellste Rebsorte ist, was Käse und Wein anbelangt.

Eine bemerkenswerte Gaumenfreude war auch die nächste Liason zwischen einem mild gereiften BREGENZERWÄLDER CAMEMBERT und dem WEISSBURGUNDER 2011  Reserve „SÜNDLASBERG von Manfred  Bannert aus Obermarkersdorf.  Diese aromatische „Weißweinbombe“ mit ihren 15% Vol. verschmolz im Mund mit dem mild-schmelzigen Käse zur wahren Gaumenerotik – da musste schon etwas mehr genommen, da reichte verkosten nicht mehr..

Aus dem gleich über der Grenze liegenden Schweizer Berneck  brachte  KASPAR WETLI vom Weingut Schmid – Wetli einen äußerst  hochwertigen  PINOT  GRIS 2010 mit KÖRPER, KRAFT, FINESSE, Aroma, und feiner EXOTIK um ihn zum geschmackvollen Bauernkäse und zum cremig – milden, wunderbar gereiften BACHENSTEINER zu reichen – auch da wurden die Geschmacksnerven aufs Höchste verwöhnt.

Harmonisch und perfekt abgerundet schmeckte der milde Bergkäse mit dem ausgewogenen, reifen, aromareichen PINOT NOIR 2009 von Rudi Kaiser aus EISENSTADT IM BURGENLAND. Ebenso zu überzeugen wusste das ROTWEINCUVEE 2006 „Lecher Festwein“ von Josef Scherer aus Großnonndorf – dem würzig-kompakten, gehaltvollen und abgerundeten Rotwein war der ebenfalls würzige, geschmackvolle BERGKÄSE, ein  eleganter Begleiter wo sich beiden wunderbare ergänzten

Ein weiterer Rotwein, das CUVÈE TERZO 2000 aus Blaufränkisch, Zweigelt und Cabernet, vom Weingut LASSL aus Sigles im Burgenland, überzeugte zum ALMKÄSE mit reifer, ausgeglichener Harmonie, Charme und finessenreichem Geschmack.

Zuletzt wurde noch viel diskutiert, Geschmäcker und Eindrücke ausgetauscht und Erfahrungen weitergegeben und manche zusätzliche neue Informationen aufgeschnappt.

So zeigte dieser Nachmittag einmal mehr wie wichtig eine regelmäßige „Gaumenschulung“ ist, lernt man doch jedes Mal neue Eindrücke und Nuancen in Verbindung zwischen Speisen und Wein kennen, in diesem Fall die optimale Harmonie von „ KÄSE und WEIN“.

Mit freundlichen Grüßen aus Lech,

                                                                  Willi Hirsch

Viele Foto`s von der Veranstaltung