Der “Regent”

aus Rankweil -

“ein kommender Rotweinkönig”?

Zur Präsentation dieser vielversprechenden, neuen Rebsorte, die in Rankweil ihre Heimat gefunden hat, lud der Vorarlberger Sommelierverein seine Mitglieder am Mittwoch den 2.Juni.04 ein.

Die beiden Diplom Sommeliers SIEGI SCHMIDT und KLAUS BREUSS stellten in sehr intressanter Art und Weise eine Rebsorte vor, von der man in den kommenden Jahren noch viel hören könnte.

Ein kurzer Spaziergang zum Weingarten endete am Liebfrauenberg, den steilen Hängen am Fuße der Basilika, inmitten von Rankweil.  Dort stehen 450 Weinstöcke die etwa 500 kg Ertrag liefern. In dieser sehr gepflegten Rebanlage erklärten die beiden Hobbywinzer Siegi Schmidt und Klaus Breuss die Geschichte dieses Weingartens seit dem Beginn im Jahre 1994.

Grossen Spaß macht ihnen die viele Arbeit alleine deswegen, weil es ja als Hobby betrieben wird und als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit gesehen wird

.

So wird die “Regent” heute in Europa bereits in verschiedenen Regionen kultiviert, in Österreich ist sie als Qualitätsrebe aber noch nicht anerkannt.  Diese Rotweinsorte geht auf eine Kreuzung zwischen “Diana” und “Chambourcin” zurück. Heute ist “Regent” in vielen Weinbaugebieten klassifiziert und erfreut sich bei Winzern und Weinfreunden steigernder Beliebtheit.

Die gute Resistenz gegenüber den wichtigsten weinbaulichen Pilzkrankheiten ermöglichen eine deutliche Reduzierung des Pflanzenschutzaufwandes.

Die “Regent” reift früh, die Blühfestigkeit ist mittel. Die Beeren sind klein bis mittelgroß, mit Spätburgunder vergleichbar. Auch im Ertrag liegen beide Rebsorten etwa gleich.  Regent liefert farbintensive Rotweine mit viel Körper und ausgeprägter Tanninstruktur. Vor allem diese Eigenschaften sind ausschlaggebend dafür, dass die Weine in ihrem Geschmacksbild vielfach an südländische Rotweine erinnern.

Wie bei allen Rotweinsorten ist auch bei “Regent” gesundes und reifes Lesegut eine wichtige Voraussetzung für harmonische Weine von optimaler Qualität.

Ist eine frühe Vermarktung, bereits im Jahr der Lese vorgesehen, ist eine Maischeerhitzung zu bevorzugen. Danach dominieren die Gerbstoffe nicht allzu sehr, die Weine haben mehr Frucht und erreichen daher früh ihre optimale Reife.

Sollen die Weine später vermarktet werden, so ist eine längere Maischegärung von Vorteil. Voraussetzung ist natürlich entsprechend reifes und gesundes Lesegut.

Auf diese Weise werden höhere Extraktwerte und ausgeprägte Gerbstoffgehalte erzielt. Derartige Weine bieten eine gute Voraussetzung für den Barrique-Ausbau.

Generell gilt, dass eine Holzfasslagerung die Reife positiv beeinflusst. Die Schwefelabstimmung sollte vor allem dann, wen der Wein sehr farbintensiv ist in einem Labor erfolgen, ansonsten besteht die Gefahr, dass der Gehalt an freier schwefeliger Säure zu gering ist.

 Nach etwa einer Stunde im steilen Weingarten wurde nun verkostet - die Jahrgänge 1998 - 2003 !

Der sehenswerte Weinfilm “Von der Traube zum Wein” zeigte noch vieles was im Laufe eines Weinjahres an Arbeit anfällt und ist ein wahres Meisterwerk von WALTER  GALLETTI geworden.

 

Danach kamen die Weine in die Gläser:

 1.  REGENT  Nr.1  1998

 2.  REGENT  Nr.2  1999

 3.  REGENT  Nr.3  2000

 4.  REGENT  Nr.4  2001

 5.  REGENT  Nr.5  2002

 6.  REGENT  Nr.6  2003

 

Hier war das Lernen der Hobbywinzer deutlich zu erkennen. Hatte der erste Jahrgang noch große Schwierigkeiten einzelner, kleiner Fehler wegen, war die Nummer 2 als Jahrgang deutlich besser und die Nummer 3, der 2000er schlichtweg sensationell - leider gab es nur 110 Flaschen davon.

Die Nummer 4, dem Jahrgang 2001 entsprechend, zeigte sich etwas schlanker aber nicht uninteressant.

Als hochwertiger, tiefdunkler bis schwarzer Saft mit viel Körper, enormer Dichte und delikatem, langen und ausgezeichneten Nachgeschmack lernten wir den

REGENT Nr.5 des Jahrgangs 2002 kennen.  Die Fassprobe Nr.6 - 2003 war naturgemäß sehr, sehr jung, verspricht mit seinem enormen Potential sehr viel für die nächsten Jahre.

In großen Bordeauxgläsern entwickelten sich diese Weine derartig gut, das sie sogar als “sexy” bezeichnet wurden.

Zur abschließenden gemütlichen Jause wurden die Jahrgänge noch einmal verkostet und die einzelnen Favoriten ein weiteres mal getestet.  Zu diesen an Qualität konkurrenzlosen Weinen kann man den beiden “Weinmachern” Siegi Schmidt und Klaus Breuss nur gratulieren - sollten sie ihr Hobby mit derartigem Engagement weiter betreiben, wird es noch viele hervorragende Jahrgänge geben wo man das Gefühl hat, derartig hochwertige Rotweine im Ländle noch nie getrunken zu haben.

 

 <-- hier der fahrbare Barriquekeller
 

Zur abschließenden gemütlichen Jause wurden die Jahrgänge noch einmal verkostet und die einzelnen Favoriten ein weiteres mal getestet.  Zu diesen an Qualität konkurrenzlosen Weinen kann man den beiden “Weinmachern” Siegi Schmidt und Klaus Breuss nur gratulieren - sollten sie ihr Hobby mit derartigem Engagement weiter betreiben, wird es noch viele hervorragende Jahrgänge geben wo man das Gefühl hat, derartig hochwertige Rotweine im Ländle noch nie getrunken zu haben.

(Bericht von unserem Obmann Willi Hirsch)

 <-- der Winzernachwuchs ist auch schon mit Leib und Seele dabei