„Genussregion Vorarlberg trifft Retzerland Winzer“
Zu seinem heurigen Sommerfest lud der VORARLBERGER SOMMELIERVEREIN in
die Weinstadt Vorarlbergs – nach Feldkirch. Den Rahmen dafür boten ein
herrlicher, heißer Sommertag und ein wunderschön gelegener Garten des
„Schützenhauses“ gegenüber der Schattenburg.
Begonnen hat es aber mit einer „Kellerführung“ durch die alte Innenstadt
von Feldkirch von Keller zu Keller durch enge, verwinkelte Gässchen. So
traf sich eine Gruppe von über 50 Personen (!) beim Restaurant Illpforte,
um die Treppen tiefer zu steigen und sich am ersten Ziel dieser
besonderen „Wanderung“ zu erfreuen. Es erwartete einem ein
beeindruckender, gepflegter, kühler Keller mit einem großen Tisch in der
Mitte – optimal um erste Weine der Retzerland Winzer zu verkosten.
Kühle, fruchtige, frische DAC`s kamen in die Gläser und sorgten für eine
willkommene Abkühlung in stimmungsvoller Umgebung. Angeregte
Diskussionen um Wein und Kellersituation in der Feldkircher „Unterwelt“
war die Folge.
Überrascht und erstaunt über diese erste Station führte der Weg weiter
in die Neustadt 22, dem Gewölbekeller von Architekt Josef Schwärzler.
Hier empfängt einem ein attraktiver, mit roten Ziegeln gemauerten
Weinkeller, wo es auch für gute und hochwertige Weine eine Ehre ist,
dort liegen zu dürfen.
Bevor die Gläser trocken wurden kamen die nächsten Weine vom Retzerland
zur Verkostung. Die wohltuende Kühle des tiefen Reiches förderte den
Genuss der animierenden Tropfen.
Wie schon im ersten Keller informierte Markus Niederdorfer über
Geschichte und Details, bevor man sich wieder hinauf begab, um am
geschäftigen Stadtleben von Feldkirch teilzunehmen.
In der Schmiedgasse 17 wartete die dritte, romantische Überraschung.
Durch einen Hintereingang erreicht man eine steile Treppe, die direkt
ins kühle Reich edler Flaschen führt.
Dieser letzte Keller der Führung gehört Markus Niederdorfer und ist
ebenso von Romantik und speziellem Flair geprägt. Eine optimale
Beleuchtung sorgt für zusätzlichen Anreiz. Während weitere Kostproben
vom Weinviertel in die Gläser kamen, war aus der Gruppe zu hören, „hier
ist es schön und angenehm, hier bleiben wir!“ Ein verständlicher Wunsch
an Ort und Stelle.
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Nach etwa zwei
Stunden in den unterirdischen „Schatzkammern“ wanderte man in wenigen
Minuten hinauf zum „Schützenhaus“
Herrliches Wetter, viel Sonne, angenehme Temperaturen und ein
Gastgarten wie man sich das so vorstellt, erwartete die ankommenden
Gäste und Kellerwanderer.
Die Winzer hatten ihre kleinen Weinbuffets aufgebaut, die Weine
gekühlt, die Gläser poliert, die Tische gedeckt – einem sommerlichen
Abend mit guter Unterhaltung und viel Genuss stand nichts im Wege.
An den offenen Feuerstellen wurden kleine Würstchen gegrillt, am
Holzspieß, ganz wie in jugendlichen Zeiten. Eine überraschende,
knusprige Abwechslung.
Zur Eröffnung durfte Präsident Willi Hirsch gleich zwei Hoheiten
begrüßen. Die Österreichische Bundesweinkönigin SIMONE JORDAN war für
diesen Anlass extra ins Ländle gereist, was für den VSOV schon eine
große Ehre bedeutete, und die Vorarlberger Weinkönigin BETTINA MAEDEL,
die gerade vor wenigen Stunden mit Jetlag aus der Karibik zurückgekehrt
ist, mit ihrer charmanten Anwesenheit.
Der einladende Garten mit der sommerlichen Spätnachmittagsonne
inspirierte die Gäste und Teilnehmer nun mit den Winzern die Weine zu
verkosten. Vom extrem leichten Grünen Veltliner Sommerwein bis zum
voluminösen Traminer war alles dabei was die Gaumen der Weinfreunde
verwöhnte. Ein Glas in der Hand und an die Arbeit des Verkostens.
Vom ersten bis zum letzten Stand, egal in welcher Reihenfolge fanden
sich wunderbare Weine für jeden Geschmack.
Bei FRANZ PRECHTL aus Zellerdorf (www.prechtl.at), einem der
renommiertesten Winzer des Retzerlandes schmeckte schon der erste Wein
nach mehr. „Franz der Erste“ nennt sich dieses leichte Weißwein - Cuvée
aus Sauvignon blanc, Grüner Veltliner, Welschriesling und Chardonnay mit
10,5% Vol. und könnte sogar gegen den Durst getrunken werden! Aber auch
seine Grünen Veltliner Classic DAC, Alte Reben DAC, Längen vom Löss DAC
und Altenberg vom Urgestein DAC können sich sehen lassen – das ist
Grüner Veltliner pur.
NORBERT BAUER aus Jetzelsdorf (www.bauer-wein.com) zeigte sowohl Weiß-
als auch Rotweine mit Stil. Leicht und pfeffrig der Grüne Veltliner
2007„Kellerberg“ DAC, reif und körperreich der Grüne Veltliner 2007„Alte
Reben“ DAC, exotisch, kraftvoll und ausgewogen der Grüne Veltliner 2006
„Haidberg“. Fruchtig und süffig der Zweigelt 2006, harmonisch, elegant
und gaumenfreundlich der „Schatzberg“ 2003. Bei Fam. Bauer kann man nach
einem Weingutbesuch in verschiedenen schönen „Künstlerzimmern“
übernachten oder gleich länger bleiben.
Ein junger Winzer mit vielen Ambitionen ist CHRISTOPH SCHLEINZER aus
Unterretzbach (www.weingut-sonnenhuegel.at) mit seinem Weingut
Sonnenhügel. Mit vielen bemerkenswerten Aussagen bleibt er in
Erinnerung, seine Weine sprechen ohnehin im Glas ihre eigene Sprache.
Fruchtig und würzig sein Weinviertel DAC 2007, pikant und trinkfreudig
der Riesling 2007, kräftig und gehaltvoll mit feiner Exotik der
Chardonnay Reserve 2007, aromareich und ausgewogen rund der Zweigelt
2007 „Baldur“ was soviel heißt wie der „Sohn der Sonne.
KARL JORDAN aus Pulkau (www.weingut-jordan.at) mit seiner feschen,
charmanten Tochter SIMONE ist im Land kein Unbekannter mehr. Seine Weine
kennt man vom Bodensee bis zum Arlberg. Beste Beispiele der herrlich
fruchtige Grüne Veltliner 2007 DAC „Holzpoint“ ,der typische Riesling
2007 „Wehrleiten“ mit attraktiver Frucht und viel Gehalt, der reife,
volle, fruchtbetonte Chardonnay 2007 „Haid“, der kirschige, saftige
Zweigelt 2007 „Haselparz“, noch jung und etwas ungestüm der Merlot 2007
„Granat“ – ihn sollte man kommenden Winter trinken – und zuletzt der
füllige, abgerundete und gaumenfreundliche Zweigelt 2005 „Rubin“.
ERWIN POLLER aus Röschitz ist ein Winzer, der am liebsten Tag und Nacht
im Weingarten steht und sich als „Weingärtner“ sieht, dem die Arbeit nie
ausgeht. Süffig und pfeffrig sein Grüner Veltliner 2007 DAC, elegant und
schmeichelhaft sein Grüner Veltliner 2007 „Frau Mayer“ (darüber gibt es
eine eigene hörenswerte Geschichte), sehr gehaltvoll der Grüne Veltliner
2007 „Extrem“, hochwertig mit exzellenten Süße-Säure-Spiel der Traminer
2007 „Auslese“. Unglaublich was auch in dieser Gegend aus dieser
Rebsorte möglich ist.
Der Obmann der „Retzerland Winzer“ ist HERBERT STUDENY aus
Obermarkersdorf (www.studeny.at). Sein Sauvignon Blanc gehört seit
Jahren zu den Besten in Österreich. Auch der klassische Welschriesling
2007 zeigte sich als fruchtiger Sommerwein, der Grüne Veltliner 2007 DAC
„Classic“ ist ein Weißwein wie man ihn aus dieser Gegend kennt und
liebt, der Chardonnay 2007 „Triftberg“ ist geprägt von zarter Exotik,
gehaltvollem Körper und viel Trinkfreude. Etwas Besonderes stellt der
„Rösler“ 2006 Reserve dar. Im kleinen Eichenfass gereift zeigt er sich
schon sehr rund und voll mit viel Aroma und Harmonie. Der rote „Wäldar
Win“ wird heuer auch von Herbert Studeny produziert.
Das umfangreiche verkosten machte Appetit und hungrig – das
Schmankerl-Buffet wurde inzwischen eröffnet. Roastbeefröllchen vom
Ländlerind, Verschiedene Aufstriche und Verhackerts, Selchschinken mit
Kräuterkäse gefüllt, Griechischer Bauernsalat, Spanferkelroulade an
Ratatouille, Geeistes Gurkenschaumsüppchen im Schnapsglas und ein
rustikaler Brotkorb standen für den ersten Hunger bereit.
Dazwischen nette und informative Gespräche unter den über 80
Teilnehmern lockerten die Stimmung noch zusätzlich auf ALEX SUTTER war
in Hochform – ihre wunderbare Stimme war das perfekte Hörerlebnis. Die
bekannte Musikerin verstand es wirklich gut, den Augenblick richtig zu
nützen.
Tiroler Knödel mit Weinkraut in der Riesenpfanne vom anschließenden
warmen Buffet dufteten derartig gut, dass man nicht vorbeikam –
köstlich! Auch Backhenderl mit Kartoffelsalat, Schweinsbraten mit
Natursafterl, Rindsvögerl in Rotwein geschmort, Kässpätzle und
Kroketten…..Das klimpern des Bestecks wurde lauter, die Unterhaltung
leiser, der Genuss stand im Mittelpunkt.
Das Strudelbuffet mit Apfel-, Topfen- und Marillenstrudel wurde mit „Öpfelküachle“
mit Zimt und Zucker ergänzt, eine süße Sünde für die langsam kommende
Nacht.
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Nach und nach
stellten sich die Winzer vor, um den Gästen ihre Philosophie und Arbeit
des Weinmachens etwas näher zu erklären, die angenehme Musik dazwischen,
sowie die gute Stimmung ließen die Zeit schneller vergehen als man
glauben möchte.
Es war auch dunkler geworden, die Lichter der Stadt sind heller
geworden – die Schattenburg erstrahlte inzwischen in bildhafter
Beleuchtung.
Das Fest neigte sich langsam seinem Ende zu, die Mitternacht war nicht
mehr fern.
An dieser Stelle gilt noch einmal ein großes Dankeschön dem
„Schützenhaus“ mit seinem Chef Jürgen Lang und allen seinen freundlichen
Mitarbeitern für die herzliche Aufnahme, den Winzern für ihr Kommen und
präsentieren ihrer Weine, die so viel Spaß machten, Alex Sutter für ihre
treffende, angenehme Musik, Markus Niederdorfer für die erlebnisreiche
Kellerführung und die umfangreiche Organisationsarbeit, und natürlich
allen Teilnehmern und Freunden des VSOV für ihr mitmachen und ihr
Interesse an dieser Veranstaltung.
Mit freundlichen Grüßen von einem traumhaften Sommerabend in Feldkirch,
Willi Hirsch
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