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„Martinigansl grüßt
Jungwein“ |
Zur ersten Weinsegnung
mit anschließenden Ganslessen lud der Vorarlberger Sommelierverein in
die Propstei St. Gerold ins Große Walsertal.
Am 9. November 2007
standen „Himmlische und irdische Köstlichkeiten, die hinter dem
Sichtbaren das Unsichtbare erahnen lassen, hinter dem Hörbaren das
Unhörbare, hinter dem Zufälligen das Gefügte, hinter dem Bewussten das
Unbewusste, damit innere Tore geöffnet werden und das Beste, was im
Menschen ist, wie eine Blüte aus der Knospe sich entfalte“ im
Mittelpunkt dieser Premiere.
Die Propstei St. Gerold mit ihrem rührigen Propst Nathanael als ein
idealer Ort der Begegnung war mit seinem romantischen, stimmigen
Weinkeller für eine Segnung des heurigen Jungweines wie geschaffen.
Bei heftigen Schneefall des ersten großen Wintereinbruchs wurden die
kommenden Gäste bei offenen Feuer mit wärmenden, delikaten Glühwein und
selbstgebackenen Stollen im idyllischen Innenhof begrüßt.
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Noch vor der
beginnenden Zeremonie zog der bekannte Moderator Stefan Jochum aus Lech
alle Register seines rhetorischen Könnens um von den Winzern Georg und
Engelbert Prieler etwas über Wein und Jahrgang zu erfahren, von
Weinkönigin Bettina Maedel über ihr würdevolles Amt und von
VSOV-Präsident Willi Hirsch über Tradition und Gewohnheiten rund um die
Weintaufe und „Martini“.
So gilt der 11.November, der Tag des Hl.Martin noch immer als erster
Schneebringer (heuer im wahrsten Sinne des Wortes). An diesem Tag gingen
die Winzer erstmals in den Keller um die Jungweine zu kosten, zu
beurteilen und diesen segnen zu lassen. Was im Osten Österreichs, also
in den Weinbaugebieten lange Tradition hat ist im „Ländle“ relativ neu.
Der „getaufte“ Jungwein schmeckt zum Martinigansl oder Spanferkel oder
auch Karpfen lange Zeit schon bestens und lässt erstmals erahnen welch´
guter Wein er etwa ein halbes Jahr später werden wird.
Im feierlichen Rahmen nahm Propst Pater Nathanael die Segnung des
wartenden Jungweines vor und zitierte verschiedenen Stellen der Bibel in
der Wein des Öfteren vorkommt und von einer alten Sitte aus dem
Mittelalter wo man feststellte das „Taufwein“ eigentlich falsch ist, da
„Wasser im Wein nichts verloren hätte“ – wie wahr!
Taufpate Mag.Wilfried Berchthold gab dem Wein den Namen „Frauenstein“ –
die Erklärung dafür wird er bei passendem Anlass nachholen.
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„Bertl“ und Georg
Prieler vom gleichnamigen Weingut in Schützen am Gebirge im Burgenland,
das zu den Top-Betrieben Österreichs zählt, brachten ihren Weißburgunder
2007 der Lage Seeberg im noch „staubigen“ Zustand ins Große Walsertal,
um ihn im Rahmen dieser Feier einen offiziellen Namen geben zu lassen.
Als Taufpate fungierte der Feldkircher Bürgermeister Mag.Wilfried
Berchtold. Als großer Weinfreund und Genießer edler Rebensäfte ist der
Initiator und „Vater“ der inzwischen sehr erfolgreichen, traditionellen
größten Weinmesse Westösterreichs, der „Vinobile Montfort“ in Feldkirch
mehr als prädestiniert für diese ehrenvolle Aufgabe.
Der große, intensive Wintereinbruch an diesem Tag verhinderte
allerdings seine Teilnahme und so durfte seine charmante Gattin Sabine
die Taufurkunde in Empfang nehmen.
Nun konnten die Gläser der bereits ungeduldig wartenden, zahlreichen
Gästen erstmals gefüllt werden. Erste Aha- und Oho-Stimmen aus den
Kellergewölben waren zu hören, überraschend hohe Qualität war beim noch
unfertigen, jugendlichen Wein spürbar.
Wegen der vollen Hände mit dem Weinglas erklärte Moderator Stefan
Jochum anstatt eines kräftigen Applaus mit einem kräftigen „Hurra“
seiner Freude Ausdruck zu verleihen, was des Öfteren hervorragend
klappte.
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Das anschließende
Abendessen stand ganz im Zeichen der aktuellen Jahreszeit und wurde im
überdachten Innenhof in netter Atmosphäre serviert.
Die Weine der Prielers waren nicht nur hochwertige Qualitäten, sie
waren auch exzellente Speisenbegleiter, die von der charmanten
Weinkönigin, den erfolgreichen Winzern und dem VSOV-Präsidenten
kommentiert wurden.
Weinsuppe
Chardonnay 2006 „Ried Sinner“
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„Martinigansl“
mit Kartoffelknödel und Rotkraut
Cabernet Sauvignon 2005 „Ungerbergen“
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Käsebrett vom Buffet
Schützner Stein 2004 (BF,M)
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Maronendessert
Beerenauslese 2006 (WR, FUR)
Heidi Schröck aus Rust
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Kaffee und Weinbrand 1988
Viel Genuss, freundliche Unterhaltung und angenehme Stimmung ließen die
Zeit rasch vergehen, das stürmische Wetter und die rasch wachsende
Schneehöhe beendeten den Abend für viele schneller als erwartet.
Für einen wunderschönen, außergewöhnlichen Abend mit bester
Unterhaltung gilt allen die am Gelingen mitgearbeitet haben ein großes
Dankeschön, speziell dem gesamten Team der Propstei St. Gerold mit Pater
Nathanael an der Spitze.
Mit freundlichen Grüßen aus St. Gerold
Willi Hirsch
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