Qualität und Schönheit – reizvolle Weinlandschaft Südtirol

 

Ein viel versprechendes Programm für ein paar Tage in einem der attraktivsten Weingegenden Europas animierten die Vorarlberger Sommeliers Südtirol zu besuchen.

 

 

Schon die Anreise über den Reschenpass und den landschaftlich wunderschönen Vinschgau verwöhnte Augen und Geist gleichermaßen.  Herrliches Schönwetter, gelb-grüne Almwiesen noch weiße Bergspitzen unter blauem Himmel - es war schon fast kitschig – ein traumhafter Frühlingstag im Mai.

 

 

Die „Historische Gaststätte Tirols“, das Hotel Hanswirt in Rabland/Partschins war die erste Station zum Mittagessen und unsere Herberge für die nächsten Tage.  Ein tolles Hotel mit noblem Ambiente, romantischem Stil, großen, gemütlichen Zimmern mit herrlichen Ausblick und gepflegtem Rundumpark.  Die Küche bietet feine regionale und internationale Spezialitäten auf Haubenniveau.  Alle Voraussetzungen für einen schönen Aufenthalt. 

 

 

Eine halbe Stunde Fahrtzeit weiter wartete das erste Weingut auf die Gruppe -  Stefan Sölva in Kaltern.  Nach einem kurzen Spaziergang durch den weltbekannten Weinort begrüßte uns ein Weingut, das zu den ältesten Weinbaubetrieben von Kaltern zählt.  Der junge Winzer Stefan Sölva stellte seinen Betrieb in engagierten und beeindruckender Art und Weise vor.  So wird dieser Familienbetrieb seit Jahrhunderten vom Vater an den Sohn weitervererbt seit 1731.  Eine jahrhunderte alte Tradition zu haben und sie im Wandel der Zeit stets zu respektieren und umzusetzen erklärt die Namensgebung der beiden Weinlinien mit den historischen Namen DE SILVA und AMISTAR.  Mit diesen Familiennamen wird nicht nur die Philosophie Weinberge zu pflegen und Wein zu erzeugen bezeichnet, sondern identifiziert auch das Persönliche der historischen Winzerfamilie. 

 

 

Im mediterranen Ambiente des Verkostungsraumes kamen folgende Weine in die Gläser.

Sauvignon blanc  2005  De Silva

Gewürztraminer 2005  Amistar 

Cabernet Franc  2004  Amistar

Lagrein  2003  De Silva

Cuvée  2002  (LAG, CS, M, CF, PV)  Amistar eine Art „Südtiroler Bordeaux“

Hochwertige Weine von besonderer Qualität – ein fulminanter Beginn dieser Reise.

 

 

Nur wenige Fahrminuten entfernt liegt das Weingut „Manincor“. Direkt an der Weinstraße, oberhalb des Kalterer Sees in herrlicher Lage erwartet einem ein historisches Schloss mit langer Tradition neben einem ultra modernen Betrieb.

„Hand aufs Herz“ wie Manincor sich übersetzt, ein nicht alltäglicher Weinkeller, unter den Rebanlagen verborgen, von hochmoderner Technik geprägt und historischen Gewölbekeller ergänzt.

 

 

Gräfin Goess-Enzenberg führte persönlich durch das Weingut und beeindruckte mit ihrer charmanten, gewinnenden professioneller und informativen Art ganz besonders.

Der modernst eingerichtete und angelegte Degustationsraum gab wieder ein einprägsames Bild auf die umliegenden Weinflächen, den Kalterer See und die Leuchtenburg frei.

 

 

Verkostet wurden:

Muscato Giallo  2005  Goldmuskateller

Cuvée Sophie  2004  (CH, SB)

Kalterersee  DOC  2005

Cassiano  2003 (M, CS )

 

 

Der Abend war dem kulinarischen Genuss gewidmet.  Das 2-Hauben Restaurant „Kuppelrain“ in Kastelbell kochte in 8 Gängen auf, begleitet von den Sölva-Weinen.

Die Präsidentin des Südtiroler Sommelierverbandes CHRISTINE MAYR und die Fam. Trafoier hießen uns mit einen Glas Südtiroler Biosekt herzlich Willkommen.  Einer Hochzeitstafel gleich war dem Anlass unseres Besuches wegen sehr nobel gedeckt.  Neugierige Vorfreude auf die kommenden Leckerein machten sich breit.

 

 

Folgendes wurde serviert:

Gruß aus der Küche

Kartoffel-Löwenzahnsalat und

Kastelbeller Bio Schlossspargelspitzen mit Kaninchenfilet

Unser kleines Suppenspiel

Die Gerste, Orzotto mit hausgemachter Wurst und Wirsing

Rotebeete Teigtaschen gefüllt mit Kürbis in feiner Käsefonduta

und grünem Spargel

Gebratenes einheimisches Bergkitz mit Wurzelgemüse und Selleriepürée

Apfelsorbet

Süßes vom Südtiroler Jogurt und Quark

 

De Silva Terlaner Weissburgunder DOC  2005

Amistar Cabernet Franc DOC  2004

Amistar Dolce 2004  

Kurz nach Mitternacht wurde der Schlemmerei ein Ende gesetzt.

 

 

Dienstag, 16. Mai 2006

 

 

Bei herrlichem Frühlingswetter wurden schon vormittags zwei extravagante neumoderne Hotelbauten besichtigt.

Die „Residence Pergola“ in Algund war das erste Ziel und zeigte einen neuen „Südtiroler Look“ von Stararchitekt Matteo Thun.  Ein Bauwerk aus Holz, Stein und Glas von internationalem Charakter.  Betritt man das Pergola, erwartet einem viele neue Details, große Glasfronten bieten ein atemberaubendes Panorama über das ganze Etschtal. Weitläufige, großzügige Räume stehen für Offenheit, umgeben von paradiesischer Natur.  Etwas ganz Neues, wo man neugierig sein kann ob sich ein Konzept dieser Art durchsetzen wird.

 

 

Ein paar Kilometer südlicher, in Lana wurde die schnellste Gondel mit der wir je gefahren sind bestiegen, um auf 1.500 Metern Höhe das „Vigilius Montain Resort“ zu erreichen.  Als Erweiterung des bereits bestehenden Hotels Vigiljoch gedacht, wurde daraus eine Metamorphose aus Natur, Form und Stille, ein einzigartiges Hotel, das nur mit der Seilbahn oder zu Fuß erreichbar ist.  Wie bei „Der Insel, die es nicht gibt“, könnte einem bei der Rückkehr Zweifel kommen, alles nur geträumt zu haben, meint der Architekt Matteo Thun. Es gibt keine Straßen nach oben, keinen Lärm und keine Abgase, dafür empfangen Wald, Wiesen und Stille.  Das Gebäude aus Holz und Glas bettet sich wie ein großer Baumstamm auf den Boden des Bergrückens.

Der umfangreichen Hotelführung folgte ein erfrischender Apero mit Sekt und Häppchen auf einer der Terrassen.  Das Mittagessen in der Bauernstube ließ aber große Zweifel an der Wertigkeit der Küche aufkommen.

 

 

Der Nachmittag wurde in Eppan an der Weinstraße verbracht.  Die Kellerei St. Michael-Eppan mit ihrem Star-Kellermeister Hans Terzer erwartete uns, um ein Stück Südtiroler Geschichte zu präsentieren.

Hans Terzer persönlich führte durch den Betrieb und gab uns wertvolle Informationen

 

 

St. Michael-Eppan als innovative Kellerei an der Weinstrasse zählt nicht nur zu den besten Kellereien Südtirols, sondern auch zu den führenden ganz Italiens.  Mit 350 Mitgliedern, 355 Hektar Anbaufläche und 2,5 Millionen verkauften Flaschen/Jahr hat man sich einen großen Namen aufgebaut.  Allein die Etikette „St.Valentin“ genügt, um das Herz eines jeden Weinfreundes höher schlagen zu lassen.

Der Weinführer „I Vini d´Italia“  ernannte den Betrieb zur besten „Kellerei des Jahres 2000“, Kellermeister Hans Terzer zu einem der zehn besten Winemaker der Welt gekürt.  „Mein Ziel ist es, Weine

von höchster Qualität zu produzieren.  Und zwar nicht nur in homöopathischen Mengen und für eine exklusive Schicht von Weintrinkern“, erklärt Terzer,  „Jeder Weinfreund soll auch unsere Spitzenweine zu vernünftigen Preisen auf dem Markt finden“.

 

 

Am modernen Glastisch präsentierte Hans Terzer folgende Weine:

Weißburgunder  2005  „Schulthauser“

Weißburgunder  2004  „St. Valentin“

Sauvignon blanc  2005  „St. Valentin“

Sauvignon blanc  2001  „St. Valentin“

Pinot Grigio  2004  „St.Valentin“

Chardonnay  2004  „St. Valentin“

Chardonnay  1998  „St. Valentin“

Pinot Noir  2003  „St. Valentin“

Pinot Noir  2000  „St. Valentin“

Lagrein  2000  „ST. Valentin“

Lagrein  2003  „St. Valentin“

 

 

(Verabschiedung der Präsidentin des Südtiroler Sommelierverbandes CHRISTINE MAYR)

 

Am späten Nachmittag wurde noch nach Margreid weitergefahren.  Dort erwartete uns Luis von Dellemann um uns das Weingut von Alois Lageder zu zeigen.  Es gibt wenig was nicht über den Südtiroler Winzerstar schon geschrieben oder gelesen wurde, doch ist es immer wieder ein Erlebnis diesen Betrieb einen Besuch abzustatten.

 

 

Die Grundsätze der Ganzheitlichkeit leiten das Handeln von Alois Lageder.  Im Bemühen natur belassene, ausdrucksvolle Weine zu keltern.  Aus der Verantwortung, künftigen Generationen eine möglichst intakte Umwelt zu hinterlassen.  Die Wertschätzung des Lebensraums ist sein Fundament.  Der Mut zur Innovation seine Stärke.  Der Dialog von Natur, Mensch und Technik sein Ziel.  Nach dem Rundgang durch Produktionsstätten, Abfüllhallen, Tankhallen und Fassreihen wurde in der Vinothek verkostet.

 

 

Pinot blanc  2004  „Haberlehof“

Chardonnay  2003  „Löwengang“

Pinot Noir  2002  „Krafuss“

Lagrein  2002  „Lindenburg“

Cabernet Sauvignon  2001

COR  2000  „Römigberg“

 

 

Im „Seehofkeller“ nahe Kaltern wurde am Heimweg noch eingekehrt.  Das rustikale Lokal liegt oberhalb des Kalterer Sees inmitten der Weingärten und bietet gutbürgerliche regionale Küche und viel Gemütlichkeit.

Der Ausklang des Tages auf der abendlichen Aussichtsterrasse wurde zum besonderen Erlebnis dieser Reise.

 

Mittwoch, 17. Mai 2006

 

 

Warmes Frühlingswetter empfing uns heute schon am Morgen.  Ein erholsamer Spaziergang durch den weltbekannten Ort Tramin führte zum Weingut von Elena Walch.

Von der charmanten Michaela durch den Betrieb geführt, erlebte man wieder Weinbautradition und Geschichte der Region in allen Einzelheiten.  Die Familie Walch stammt aus Bludenz und hat hier dieses Weingut vor vielen zig-Jahren erfolgreich aufgebaut.

Zwischen großen Fässern auf einer geschwungenen Tafel war zur Verkostung gedeckt.

Chardonnay  2005  „Cardellino“

Sauvignon blanc  2005  „Castel Ringberg“

Gewürztraminer  2005  „Kastelaz“

Lagreiner  2005

Merlot  2002  „Riserva“

 

Ziemlich genau zu Mittag wurde mit einem Gruppenbild auf den Stufen der Besuch beendet.

 

Nun musst zu Mittag gegessen werden. Wo?  Nicht irgendwo, nein – an einem wunderschönen Plätzchen nahe Kaltern im „Castel Ringberg“.

Das haubengekrönte Renaissance-Schlösschen, wo einst die Habsburger ihre Feste feierten ist umgeben von Weinbergen, in herrlicher Lage mit Blick auf den Kalterer See ist seit 1932 im Besitz der Traminer Winzerfamilie Walch.  In der warmen Jahreszeit, wie am heutigen Tag lädt die herrliche Panoramaterrasse im Schatten jahrhunderte alter Bäume zum genießen ein.  Auf einer wunderschön gedeckten Tafel taten wir das auch.  Vielseitig und abwechslungsreich, mediterran und kreativ ist die traditionell inspirierte Küche des Hauses.  Mit diesem Menü und den Weinen von Stefan Sölva wurde dies bestätigt.

 

 

Kleiner Gruß aus der Küche

„Pressknödel“ zu Wasser und zu Land

Rosa gebratener Kalbsrücken mit Honig-Heu-Jus

Weißkohl in knuspriger Hülle und Rosmarinkartoffeln

Schokomousseterrine mit Balsamico Erdbeeren und Apfel-Eis

 

Gewürztraminer  „Amistar“  2004

Cabernet Franc  „Amistar“  2004

„Amistar“ Dolce  2004

Gepflegt und nobel die Terrasse, wunderbar die Atmosphäre, sensationell die Aussicht, herrlich das Wetter, gemütlich die Gesellschaft, köstlich das Menü, hochwertig die Weine….    Da gibt es keine Steigerung mehr – es war immer wieder zu hören: „Es soll uns nie schlechter gehen wie hier und heute“ – man hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

 

 

Der Abschluss dieser Reise wurde am Landesgut „Laimburg“ in Auer gemacht.  Das Versuchs – und Ausbildungszentrum für Obst-Garten und Weinbau ist ein staatlicher Bau und präsentiert sich als Sinnbild für die tiefe Verwurzelung in der Südtiroler Weinkultur und gleichzeitige Aufgeschlossenheit für alles Neue.  Philosophie und Grundsatz der „Laimburg“ sind eine sorgsame Pflege der Reben im Einklang mit der Natur sowie Fortschritt und Umsicht im Keller, damit sich die Eigenart der Traube im Wein wieder findet.

 

 

Am Ende der Führung durch Kellermeister Picolruaz erreicht man das „Reich der Sinne“.  Bronzefiguren begrüßen einem am Eingang auf dem Weg in den herrschaftlichen Felsenkeller, wo Weinverkostungen und festliche Veranstaltungen in fürstlicher Tafelrunde stattfinden. 

So auch unsere Verkostung.

Weißburgunder 2005  DOC

Gewürztraminer  2004  „Elyond“

Pinot Noir  2003  Riserva  „Selyet" 

Cabernet Sauvignon  2002  Riserva  „Sass Roá“

Lagrein  2002  Riserva  “Barbagól”

Ein würdiger Abschluss im einzigartigen Ambiente dieses Felsenkellers.

So endete eine wiederum einzigartige Weinreise mit vielen neuen Eindrücken und Informationen, kulinarischen Erlebnissen und geselligen Zusammensein.

 

 

Von allen diesen Eindrücken lebt ein Verein wie der VSOV.  So bleibt zuletzt nur noch eines zu sagen,  „Schön das ihr alle dabei ward und viel bedauern für alle jene die es nicht geschafft haben – aber es gibt ein nächstes Mal in einem anderen Gebiet zu einer anderen Zeit mit neuen Herausforderungen.

Mit freundlichen Grüßen aus Suedtirol

Bericht: Willi Hirsch

Fotos: Thomas Schwarz