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Die kleine Weinreise führte uns heuer vom 07.11. - 09.11. in das Weinbaugebiet Wagram dem ehemaligen Donauland. Einer mächtigen Geländekuppe, auf der ca. 2.451ha Wein angebaut werden. 26 Mitglieder und Freunde des VSOV sind der Einladung von Organisator Luggi gefolgt. Anders als üblich, traten wir die Reise nicht mit dem Bus, sondern mit dem ÖBB Railjet 161 an, welcher uns auf die Minute pünktlich um 15:03 nach Sankt Pölten gebracht hat. Dort am Bahnhof wartete bereits Chauffeur Michael, der uns routiniert und zielsicher 40 Minuten später in Krems in unserem Domizil, dem Hotel Klingelhuber abgeladen hat. Rasch wurde eingecheckt, um 16:30h hieß es bereits in Vereinskleidung in der Hotelhalle für den ersten offiziellen Auftritt gerüstet zu sein. Dort trafen auch unsere Individualanreisenden ein. Per Bus führte uns die kurze Fahrt nach Senftenberg zu Martin Nigl, der uns in seinem romantischen und sehr idyllisch gelegenen Weingut am Fuße der Ruine Senftenberg, herzlich willkommen hieß. Nach einer kurzen Einführung gings los und es kam eine Weißweincuveé aus Riesling Silvaner, Malvasia und Neuburger namens Kiesling 2014 ins Glas. Darauf folgten: Grüner Veltliner Gärtling 2013 Grüner Veltliner Freiheit 2013 Grüner Veltliner Senftenberger Piri 2013 Grüner Veltliner Alte Reben 2013 Grüner Veltliner Privat 2013, Senftenberger Pellingen 1. Lage Grüner Veltliner, Herzstück vom Kirchenberg 2013
Riesling Dornleiten 2013 Riesling Senftenberger Piri 2013 Riesling Hochäcker 2013 1. Lage Riesling Privat 2013, Senftenberger Pellingen 1. Lage Riesling Rehberger Goldberg 2013
Gelber Muskateller 2013 Sauvignon blanc 2013
Grüner Veltliner Privat 2012 Grüner Veltliner, Herzstück vom Kirchenberg 2012 Grüner Veltliner Privat 2010
Beeindruckt von dieser ersten Serie sehr präziser Weine und dem sympathischen Martin Nigl wurden wir nebenan Im Restaurant zum Abendessen erwartet. Empfangen von der charmanten Edeltraud Thaler, der Geschäftsführerin im Hotel Restaurant Nigl und dem Partnerhotel Hutter, wurden wir an unsere Tische begleitet. Folgendes Menü erwartete uns: Gruß aus der Küche
Schaumsuppe von Sellerie und Madeira mit confierter Hedelleber
Lachsforelle mit Kalbskopf, Bittersalaten und Sauerrahm
Zweierlei vom Hirsch mit Pistazie, Kohlsprossen und Trüffel
Mille Feuille mit Nougat und Portweinkirschen
Jeder nach seinem Geschmack – unter diesem Motto wurden dann die Weine dazu geordert – vom Grüner Veltliner Privat bis zum Pinot Noir.
Um 23:00h wurden wir vom Fahrer erwartet und der erste Abend endete im Gasthaus Klingelhuber mit einem "Gute Nacht" Getränk. Samstagfrüh um 08:00h wurde gefrühstückt, 09:15h hieß es wieder einsteigen und wir steuerten den etwa 30km entfernten Kirchberg am Wagram an. Schauplatz Weinberghof Fritsch - Darsteller der Chef selbst, Karl Fritsch. Eine Persönlichkeit, dem es gelang, nach wenigen Minuten im Keller Applaus zu ernten. Karl Fritsch ist ein Winzer dem das Thema biologischer Anbau mehr als ein Herzensanliegen ist. Ein derart überzeugter und in seiner Art so bemerkenswerter Weinbauer, einer der die Dinge beim Namen nennt und wirklich hinter dem steht, was er für richtig und gut hält. Er hat einen anderen Zugang zum Wein und zu Lebens- und Genussmitteln ohne den konventionellen Weinbau zu verurteilen. Er hat eine eigene Vision und verfolgt seine Ziele konsequent. Ich glaube das kann man nur verstehen, wenn man dabei gewesen ist, es gibt Dinge die sich nicht immer in Worte fassen lassen. In seinem Weinkeller hängen an den Wänden Flipcharts, mit Mondphasen, Teerezepturen, Nützlingen, Gräser....... Dann wurde verkostet: Grüner Veltliner Morthal 2013 1. Lage Grüner Veltliner Schlossberg 2013 1. Lage Riesling Morthal 2013 1. Lage Burgunder Cuvée 2013 Weißburgunder / Chardonnay FOGGATHAL NO. 19 2011 PINOT NOIR "P" 2012 Nach dieser Verkostung war klar, Karl Fritsch ist ein innovativer und überaus leidenschaftlicher Winzer, ein Querdenker - das zeigen seine Weine deutlich.
Mit einer Begeisterung war es um 11:30h dann schon soweit um nach Feuersbrunn zu fahren. Im Gasthaus zum goldenen Kreuz haben wir Mittag gegessen um uns für die weiteren Vorhaben zu stärken. 13:30h erkundeten wir das ums Eck gelegene Weingut Bernhard Ott. Der Chef selbst hatte in der Toskana zu tun, aber sein angenehmer und fundierter Kellermeister Günter hatte ihn bestens vertreten. Betriebsbesichtigung, Kellerführung, Quevres - das theoretische Werkzeug wurde uns vermittelt. Also ab in den Kostraum, der mit Verkostliste, Brot und Zaltogläser geschmückt war.
FASS 4 Grüner Veltliner 2013 Wagram DER OTT Grüner Veltliner 2013 Wagram - Bio Respekt SPIEGEL Feuersbrunner Grüner Veltliner 2013 1. Lage Wagram - Bio Respekt STEIN Engabrunner Grüner Veltliner 2013 1. Lage Wagram - Bio Respekt ROSENBERG Feuersbrunner Grüner Veltliner 1. Lage 2013 Wagram - Bio Respekt QVEVRE Grüner Veltliner 2013 Wagram - Bio Respekt RHEINRIESLING süß Wagram - Bio Respekt
Die Weine von Bernhard Ott sprechen auch eine eigene Sprache, der Titel oder die Bezeichnung Mr. Veltliner kommt nicht von ungefähr. Die Weine Spiegel und Rosenberg sind einfach Weißweine nicht nur der österreichischen sondern solche die auch der internationalen Klasse standhalten. Da kann Österreich schon stolz sein…… Auch hier wurde, wie bei Martin Nigl und Karl Fritsch ein Gastgeschenk durch unseren Präsidenten überreicht, ein „Apfel in Eiche“ der die Goldmedaille bei der Destillata errungen hat und von unserem Walter Amann gebrannt wurde.
Als wäre es nicht schon ein anstrengender Tag genug gewesen, um 15:30h wartete Anton Bauer auf uns. Im nahe gelegenen Keller wo am Sonntag die Weintaufe stattfinden wird, wurden wir zu einem Glas Sekt zur Begrüßung geladen. Im Anschluss, nach interessanten Ausführungen ging es zurück in den Kostraum wo uns folgendes Programm erwartete:
Grüner Veltliner 2013 Ried Gmörk Grüner Veltliner 2013 Ried Rosenberg Alte Reben Grüner Veltliner 2013 Ried Spiegel Grüner Veltliner Grande Reserve 2012 Pinot blanc 2013 50% Betonei, 50% Barrique Riesling 2012 Alte Reben
Blauer Zweigelt Alte Reben 2012 Ried Wagram Reserve 2012 Pinot Noir Reserve 2012 Merlot Reserve 2012 Cabernet Sauvignon Reserve 2011 Ein weiterer toller Besuch mit feinen Weinen musste ein Ende finden. Wir wurden von Anton „Toni“ Bauer und seiner sehr sympathischen Gudrun verabschiedet. Leider konnten die beiden nicht wie geplant, uns zum Martiniessen begleiten. Die Weintaufe erforderte noch einmal alle Kräfte…. Der Bus war pünktlich um 18:00h beim Parkplatz, nun sollte der Höhepunkt folgen, in der Taverne von Schloss Grafenegg. Ein Küchengruß mit verschiedenen Broten, gesalzener Butter und Aufstrichen Cremsuppe vom Muskatkürbis mit Kernöl und gerösteten Kernen Waldviertler Gänsebraten Erdäpfelknöderl, Rotkraut und Riesling-Honig-Äpfel Topfenknöderl mit Marillen Ragout und Sauerrahmeis Dieses Menü wurde nochmals von Toni Bauers Weinen begleitet. Um 22:45h, nach einem sehr langen und intensiven Tag wurden wir vom Bus abgeholt und die letzten Kilometer nach Krems angesteuert. Im Hotel angekommen wünschten wir uns noch eine gute Nacht und ein paar Stunden später waren wir noch einmal beisammen – zum Frühstück. Während die meisten Teilnehmer um 09:00h in den Bus nach Sankt Pölten einzusteigen hatten, blieben Willi und Andrea, Edi und Marlene sowie Manfred Loos noch zu den Weintagen in der Wachau. Manfred konnte den Schmerz nicht verbergen als seine Rosanna in unseren Bus einstieg und er noch ein paar Tage bleiben musste und wachtelte mit einem großen Taschentuch hinterher. Oder war es gar ein verschmitztes Lachen – wir können es nicht mehr ergründen… Endgültig Abschied nehmen, allen Mitgereisten „auf Wiedersehn“ sagen und somit war diese Weinreise auch schon wieder Geschichte. um 10:05h rollte der Railjet 564 aus Wien mit kurzer Verspätung an, wir bezogen unsere reservierten Plätze und ab gings nach Westen. Pünktlich nach Fahrplan erreichten wir Bludenz und Feldkirch. Ich bin der Meinung, dass wir ein Wagram von seiner besten Seite gesehen haben und allen Winzern die uns so herzlich aufgenommen haben und uns Ihre Zeit geschenkt haben sei hier besonders gedankt. Sigi Baier brachte es im Zug auf den Punkt – wir durften Spitzenweine in einer Dichte verkosten wie es nicht selbstverständlich ist.
Blicken wir in die Zukunft und freuen wir uns auf das was kommt, freuen wir uns vor allem und sind stolz darauf, dass wir eine Gruppe von Freunden sind die Genuss und Lebensfreude miteinander teilen. Mit lieben Grüßen aus Niederösterreich, Luggi Zortea |